Wiesbaden (epd). Vegetarische und vegane Fleischersatz-Produkte haben im vergangenen Jahr ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Allerdings seien die Zuwachsraten weniger dynamisch als in den Jahren zuvor gewesen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Insgesamt seien 2024 in Deutschland 126.500 Tonnen der fleischähnlichen Fleischersatz-Waren hergestellt worden, 4,0 Prozent mehr als 2023. Ein Jahr zuvor hatte die Herstellung von Veggie-Burgern, Tofuwurst, Soja-Bratlingen oder Seitanmortadella von 104.300 auf 121.600 Tonnen zugelegt.
Im Fünf-Jahresvergleich hat sich die Produktion laut der Statistikbehörde mit einem Plus von 109,5 Prozent mehr als verdoppelt: 2019 seien hierzulande 60.400 Tonnen Fleischersatzprodukte hergestellt worden. Im Schnitt habe jeder Mensch in Deutschland vergangenes Jahr 1,5 Kilogramm Fleischersatz-Produkte konsumiert, hieß es.
Der Wert der vegetarischen und veganen Waren erreichte 2024 den statistischen Angaben zufolge 647,1 Millionen Euro, 10,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dagegen ging der Wert von Fleisch und Fleischerzeugnissen im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent auf 44,3 Milliarden Euro zurück. Damit würden aber immer noch knapp 70 Mal so viele Steaks, Bratwürste, Salamis und andere fleischhaltige Lebensmittel produziert wie vegetarische und vegane Alternativprodukte. Fünf Jahre zuvor seien es allerdings noch 150 Mal so viele Fleischprodukte gewesen.
Das Statistikamt teilte unter Berufung auf die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zudem mit, der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sei jüngst wieder leicht gestiegen. Mit 53,2 Kilogramm pro Kopf und Jahr habe er leicht über dem Konsum der beiden Vorjahre gelegen: 2022 verzehrte jeder Mensch in Deutschland rechnerisch 52,8 Kilogramm Kotelett, Schinken und Ähnliches, 2023 betrug der Pro-Kopf-Konsum 52,9 Kilogramm.