Warken: Neue Debatte über Organspende kann sensibilisieren

Warken: Neue Debatte über Organspende kann sensibilisieren

Berlin (epd). Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat an die Bundestagsabgeordneten appelliert, in der laufenden Wahlperiode das Thema Organspende erneut auf die Tagesordnung des Parlaments zu setzen. „Gegner und Befürworter einer Widerspruchslösung sind sich doch einig, dass die Situation für die Menschen, die dringend ein Spenderorgan benötigen, verbessert werden muss“, sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag).

„Ich würde mich freuen, wenn aus der Mitte des Parlaments ein neuer Vorstoß kommt, um mehr Menschen zum Ausfüllen eines Spenderpasses zu bewegen und dem Organspenderegister endlich zum Erfolg zu verhelfen“, sagte die Ministerin. Schon eine Debatte über die Organspende helfe, die Bevölkerung stärker für das Thema zu sensibilisieren, fügte die CDU-Politikerin hinzu, die bei der Abstimmung 2020 im Bundestag gegen eine Widerspruchslösung gestimmt hatte.

Derzeit gilt in Deutschland bei der Organspende die Zustimmungsregelung: Organspender oder -spenderin wird nur, wer selbst zu Lebzeiten oder wessen Angehörige nach dem Tod ausdrücklich zustimmen. Die Widerspruchsregelung sieht dagegen vor, dass bei einem hirntoten Menschen Organe entnommen werden dürfen, wenn die betreffende Person dem zu Lebzeiten nicht widersprochen hat. 2020 hatte der Bundestag über die Einführung der Widerspruchsregelung abgestimmt, damals gab es keine Mehrheit.