München, Rom (epd). Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht „dringenden Handlungsbedarf“ bei den Finanzen des Heiligen Stuhls. Die Finanzlage sei „schwierig, weil die Verwaltung, also alle Dikasterien bis hin zu den Nuntiaturen, viel Geld kostet - und vor allem wegen der Pensionslasten, die sich aus der Demografie ergeben“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir müssen die Kosten reduzieren“, so der Kardinal.
Unter Papst Franziskus wurde Marx Koordinator des 2014 geschaffenen vatikanischen Wirtschaftsrates. Ende April bestätigten die Kardinäle Marx in diesem Amt. Im Vorkonklave hatte Marx die Kardinäle über die Finanzen des Heiligen Stuhls informiert. „Die Lage ist auch nicht so katastrophal, wie manche sagen. Aber, das habe ich auch gesagt: Wir müssen schnell etwas tun“, sagte Marx der „Süddeutschen Zeitung“.
Über konkrete Schritte, etwa Grundstück- und Immobilienverkäufe, wollte sich Marx aber nicht äußern. „Ich bin nun wirklich kein Immobilienexperte. Und das wäre ja auch keine nachhaltige, sondern kurzfristige Sanierung des Haushalts. Da müssen auch Fachleute ran.“