Dakar, Kinshasa (epd). Im Kongo hat das Rote Kreuz über 1.300 Soldaten aus dem von Rebellen besetzten Goma in die Hauptstadt Kinshasa geleitet. Die Armeeangehörigen hatten nach der Einnahme der Provinzhauptstadt Goma durch die M23-Miliz Ende Januar Schutz bei den Vereinten Nationen gesucht. Ab dem 30. April habe das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die entwaffneten 1.359 Sicherheitskräfte und ihre Familien auf der Strecke von beinahe 2.000 Kilometern begleitet, wie die humanitäre Organisation am Donnerstagabend mitteilte. Dafür habe auch eine Frontlinie von Militär und M23 durchquert werden müssen.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrscht seit Jahren Krieg zwischen zahlreichen Rebellengruppen und der Regierung. Seit einigen Monaten gewinnt die M23 mit Unterstützung des Nachbarlands Ruanda die Kontrolle über immer mehr Gebiet, darunter über große und wichtige Orte wie die Millionenstädte Goma und Bukavu.
Die Soldaten waren nach der Eroberung Gomas durch die Rebellen auf den Stützpunkt der UN-Mission Monusco geflohen. Dort hatten sie laut dem UN-finanzierten Sender Radio Okapi bis zur Überstellung nach Kinshasa ausgeharrt. Das Rote Kreuz begleitete nach eigenen Angaben mehrere Straßenkonvois der entwaffneten Soldaten, während die UN-Mission und die Armee Transporte per Helikopter und Flugzeug übernahmen. Die Operation zeige, wie wichtig die neutrale Vermittlerrolle in bewaffneten Konflikten sei, erklärte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric.