Berlin, Caracas (epd). Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado ruft zu einem Boykott der Parlamentswahlen am 25. Mai auf. „Die Macht liegt bei uns - auch die, nicht zu gehorchen“, sagte Machado in einem am Mittwoch (Ortszeit) auf der Internetplattform X veröffentlichten Video und sprach sich dafür aus, dem Urnengang in wenigen Tagen fernzubleiben. Die Opposition reklamiert den Sieg der Präsidentschaftswahlen vom Juli vergangenen Jahres für sich und machte Wahlbetrug öffentlich.
Viele europäische Länder und die USA erkennen den Wahlsieg des autokratischen Machthabers Nicolás Maduro ebenfalls nicht an. Am 25. Mai sind die Venezolaner aufgerufen, über ein neues Parlament abzustimmen. Gegen Machado liegt ein Haftbefehl der regierungstreuen Justiz vor. Sie hält sich deshalb seit Monaten versteckt. Der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Edmundo González, flüchtete ins spanische Exil.
Allerdings lehnt nicht die gesamte Opposition eine Teilnahme an den Parlamentswahlen ab. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles nannte es einen Fehler, wenn nur die Regierungsparteien antreten würden. Zusammen mit weiteren Oppositionspolitikern ist er auf Wahlkampftour. Dort prangert er die soziale Situation im Land und die Politik von Maduro an. „Wir werden nicht stumm sein“, schrieb er auf X. „Beteiligt Euch und wählt.“
Die Oppositionsplattform PUD hatte zuvor Bedingungen für eine Teilnahme an den Wahlen gestellt. Kandidaten würden nur antreten, wenn die Regierung in Caracas offiziell den Sieg ihres Kandidaten González anerkennen würde, teilte sie auf X mit.