Massiver Anstieg der Pflege-Ausgaben seit 2013

Massiver Anstieg der Pflege-Ausgaben seit 2013

Wiesbaden (epd). Die Gesundheitsausgaben in deutschen Pflegeeinrichtungen haben sich innerhalb von zehn Jahren nahezu verdoppelt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, nahmen die Ausgaben von 42,4 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 82,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 zu. Das ist ein Anstieg um 94,2 Prozent. Erfasst wurden Ausgaben in ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen.

Die Gesundheitsausgaben in ambulanten Pflegeeinrichtungen stiegen den Angaben zufolge in dem Zeitraum um 132,9 Prozent. In der stationären und teilstationären Pflege waren die Ausgaben 2023 um knapp Dreiviertel (plus 73,8 Prozent) höher als zehn Jahre zuvor. In diesen Zeitraum fiel insbesondere die Einführung des neuen, weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017.

Die Gesundheitsausgaben für pflegerische Leistungen, die von privaten Haushalten oder Angehörigen erbracht werden, lagen im Jahr 2023 bei 21,6 Milliarden Euro, wie die Statistikbehörde weiter mitteilte. Das ist fast eine Verdreifachung (plus 198,7 Prozent) gegenüber 2013, als diese Ausgaben noch bei 7,2 Milliarden Euro lagen.

Grund für den Anstieg der Ausgaben ist die Zunahme der Pflegebedürftigen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Im Dezember 2023 waren in Deutschland 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, zehn Jahre zuvor waren es noch 2,6 Millionen. Neben der Alterung der Gesellschaft ist die Zunahme eine Folge des weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum 1. Januar 2017. Seither werden Menschen eher als pflegebedürftig eingestuft als zuvor.