Deutschland sagt 82 Millionen Euro für UN-Friedensmissionen zu

Deutschland sagt 82 Millionen Euro für UN-Friedensmissionen zu

Berlin (epd). Deutschland will die UN-Friedensmissionen der Blauhelme in Krisenregionen weiter unterstützen. Dafür wird die Bundesregierung 82 Millionen Euro bereitstellen, kündigte Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Mittwoch auf einer internationalen Konferenz zur Zukunft der UN-Blauhelmeinsätze in Berlin an. „Deutschland gehört zu den wichtigsten Beitragszahlern zu den UN-Friedensmissionen“, sagte er. Gleichzeitig mahnte Wadephul Reformen für die UN-Einsätze an.

Wadephul zufolge müssen die finanziellen Mittel zukünftig effektiver eingesetzt werden. Wenn große Geber wie die USA sich zurückzögen, könnten andere Nationen die entstehende Lücke nicht einfach füllen, betonte er. Zudem sollen die zukünftigen Mandate für die Blauhelm-Einsätze präziser zugeschnitten und nicht mit zu vielen Anforderungen überladen werden. Als dritten Punkt führte Wadephul eine verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen wie der Afrikanischen Union an.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ergänzte, dass 57 der angekündigten 82 Millionen für die UN-Friedensmissionen aus dem Etat des Verteidigungsministeriums kommen sollen. Insgesamt hätten 74 Nationen auf der Konferenz konkrete Beiträge zugesagt - darunter auch in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Luftaufklärung und Drohnentechnologie. Pistorius kündigte an, dass auch Deutschland sich künftig insbesondere im Bereich moderner Technologien stärker engagieren wolle.

Am sogenannten „Peacekeeping Ministerial“, das am Mittwochabend zu Ende gehen sollte, nahmen rund 1.000 Delegierte aus mehr als 130 Staaten teil. Die UN-Konferenz gilt als wichtigstes Forum, um Unterstützung für die UN-Blauhelmmissionen zu schaffen. Neben Zusagen für konkrete Beiträge an finanziellen Mitteln, Ausrüstung und Personal standen strategische Themen wie digitale Innovation, regionale Partnerschaften und der Umgang mit Desinformation auf der Agenda.