Berlin (epd). Eine Studie des Umweltbundesamtes am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) zeigt, dass Flughäfen einen erheblichen Beitrag zur Konzentration von ultrafeinen Partikeln (UFP) in der Luft leisten. Bis zu sieben Kilometer um den Flughafen herum könne man den Effekt deutlich messen, erklärte der Abteilungsleiter Luft beim Umweltbundesamt, Marcel Langner, am Mittwoch in Berlin. Ultrafeinstäube in der Luft können schädlich sein und gehören zu den Schadstoffen, für die in der neuen EU-Luftqualitätsrichtlinie von 2024 erstmals eine Monitoringverpflichtung festgelegt wurde.
„Wir können jetzt sagen: Es ist der Flughafen, der in der Fläche genau diese Art von Belastung erzeugt“, sagte Langner. Die Messungen zeigten, dass deutlich mehr UFP gemessen werden, wenn der Wind von Richtung Flughafen kommt. In der engeren Umgebung um den Flughafen trage der Flughafen zu mehr als 50 Prozent zum Jahresmittel der UFP-Gesamtbelastung bei.
Im Gegensatz zum Autoverkehr, der vor allem nicht-flüchtige UFP wie Ruß erzeuge, entstünden durch den Flugverkehr vor allem flüchtige Partikel in Form von Schwefel, der im Kerosin enthalten ist. Ob flüchtige oder nicht-flüchtige Partikel schädlicher sind, sei wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Für Frank Wetzel vom UBA ergebe sich dennoch „unmittelbar die Forderung, den Schwefelgehalt im Kerosin zu senken“.
Das Projekt lief seit 2020 und werde erst im November 2025 vollständig abgeschlossen sein, die Kosten beliefen sich auf etwa 850.000 Euro. Parallel laufe eine Studie mit 1.000 Schulkindern zu gesundheitlichen Auswirkungen.