Guinea beginnt mit Entschädigung der Opfer des Massakers von 2009

Guinea beginnt mit Entschädigung der Opfer des Massakers von 2009

Dakar, Conakry (epd). In Guinea hat die Entschädigung der Opfer des Massakers vom 28. September 2009 begonnen. Wie die Nachrichtenseite „Guinée News“ am Mittwoch berichtete, wurden am Dienstag bei einer symbolträchtigen Zeremonie in der Hauptstadt Conakry erste Schecks übergeben. Insgesamt sollen demnach 119,9 Milliarden Guinea-Francs (rund 12,3 Millionen Euro) an 334 anerkannte Opfer ausgezahlt werden, darunter Frauen, die sexueller Gewalt ausgesetzt waren, Familien von Getöteten oder Vermissten.

Am 28. September 2009 wurden in Guinea laut einer UN-Untersuchung mindestens 156 Menschen von Soldaten getötet. Mehr als 100 Frauen und Mädchen wurden Opfer von Vergewaltigungen und anderer schwerer sexualisierter Gewalt. Die Betroffenen hatten sich im Stadion von Conakry versammelt, um gegen eine Kandidatur des damaligen Militärherrschers Moussa Dadis Camara bei der Präsidentschaftswahl zu protestieren.

Camara wurde später zu 20 Jahren Haft verurteilt, im März 2025 jedoch überraschend aus gesundheitlichen Gründen von Junta-Chef Mamadi Doumbouya begnadigt. Da die Täter nicht in der Lage waren, die zugesprochenen Reparationen zu zahlen, hatte die Regierung beschlossen, die Entschädigungen aus dem Staatshaushalt zu finanzieren. Am Dienstag wurden zunächst elf Personen entschädigt, deren Dossiers von einer Kommission bearbeitet und bestätigt worden waren.