Fair-Handels-Unternehmen Gepa mit Umsatzplus in 2024

Fair-Handels-Unternehmen Gepa mit Umsatzplus in 2024

Wuppertal (epd). Die Geschäfte des Fair-Handels-Unternehmens Gepa haben nach zwei schwierigen Jahren 2024 wieder an Fahrt aufgenommen. Der Großhandelsumsatz legte gegenüber dem Jahr zuvor um 10,9 Prozent auf 84,8 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag in Wuppertal erklärte. „Wir haben damit die Erwartungen übertroffen“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Matthias Kroth bei Vorlage der Jahresbilanz.

In den Jahren 2023 und 2022 musste das nach eigenen Angaben größte europäische Fair-Handels-Haus Umsatzeinbußen von bis zu acht Prozent hinnehmen. Wachstumstreiber war 2024 den Angaben zufolge vor allem die Bio-Schokolade. Sie ist neben Kaffee, Tee, Honig und Handwerksartikeln das Basis-Geschäft des Unternehmens. Insgesamt kauften die Gepa-Kunden zu Endverbraucherpreisen von knapp 119 Millionen Euro ein. Der Gewinn vor Steuern sei 2024 ebenfalls „spürbar“ gestiegen, sagte Kroth. Zahlen nannte das Unternehmen nicht.

Auch in ihrem Jubiläumsjahr zeigt sich die Gepa, die vor 50 Jahren an den Start ging, zuversichtlich. Im ersten Quartal stieg demnach der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent. Dennoch sei die Lage wegen der zuletzt stark gestiegenen Rohwarenpreise insbesondere bei Kaffee und Kakao schwierig, berichtete Kroth. Trotz notwendiger Preiserhöhungen seien die Kunden aber treu geblieben: „Auch im April liegen wir mit unseren Umsätzen spürbar über Vorjahresniveau.“

Mit Fairness als „wertvollster Zutat“ und der Botschaft „Du hast es in der Hand“, die künftig auf den Produkten stehen soll, wolle die Gepa im Jubiläumsjahr neue Kundinnen und Kunden und dabei auch jüngere Menschen ansprechen, kündigte der Geschäftsführer Marke und Vertrieb, Peter Schaumberger, an. „Als Fair Trade-Pionierin haben wir schon vor 50 Jahren die Lieferkette und die Menschen hinter dem Produkt sichtbar gemacht“, sagte er. „Wir haben aufgezeigt, welche Verantwortung Unternehmen, Verbraucher und Politik haben, den Handel gerechter zu gestalten.“

Die Gepa wurde 1975 gegründet, um die Lebensbedingungen von Kleinbauern und Kunsthandwerkern in armen Ländern zu verbessern. Das Fair-Handels-Unternehmen wird von kirchlichen Entwicklungs- und Jugendorganisationen getragen. Seine Gewinne werden nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet, sondern reinvestiert.