Rom, Genf (epd). Die Bevölkerung im gesamten Gaza-Streifen ist laut dem Welternährungsprogramm der UN von einer Hungersnot bedroht. Die Gewalt, die geschlossenen Grenzübergänge und knappe Vorräte verschärften Hunger und Unterernährung unter den mehr als zwei Millionen Kindern, Frauen und Männern, erklärte das WFP am Montag in Rom.
Laut einem neuen Bericht seien 470.000 Menschen im Gaza-Streifen bereits von katastrophalem Hunger betroffen. Die gesamte Bevölkerung leide unter akuter Ernährungsunsicherheit. Der Bericht geht außerdem davon aus, dass 71.000 Kinder und mehr als 17.000 Mütter dringend eine Behandlung wegen akuter Unterernährung benötigten. Israel hatte Anfang März den Gaza-Streifen vollständig abgeriegelt.
„Familien in Gaza verhungern, während die Lebensmittel, die sie brauchen, an der Grenze lagern“, sagte die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, Cindy McCain. Die internationale Gemeinschaft müsse dringend handeln, um die Hilfslieferungen wieder in Gang zu bringen. „Wenn wir warten, bis eine Hungersnot bestätigt ist, wird es für viele Menschen bereits zu spät sein“, sagte sie.
Die palästinensische Terrorgruppe Hamas hatte mit ihrem Überfall auf Israel im Oktober 2023 den aktuellen Nahost-Krieg ausgelöst. Nach einer Waffenruhe nahm Israel die Angriffe im Gaza-Streifen im März wieder auf.