Neue Entwicklungsministerin sieht auch Sicherheit als ihr Thema

Neue Entwicklungsministerin sieht auch Sicherheit als ihr Thema

Berlin (epd). Die neue Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) sieht für ihr Ressort auch sicherheitspolitische Aufgaben. „Entwicklungszusammenarbeit trägt viel zur Bekämpfung von Fluchtursachen bei“, erklärte sie zu ihrer Amtsübernahme am Mittwoch in Berlin. „Nichts bekämpft Flucht und irreguläre Migration besser als Chancen und Perspektiven vor Ort.“ Damit sei Entwicklungspolitik „ein unverzichtbarer Teil einer ganzheitlich gedachten deutschen Sicherheits- und Migrationspolitik“.

Alabali-Radovan zeigte sich zudem überzeugt, dass Deutschland „in dieser schwierigen geopolitischen Lage mehr denn je auf vielfältige Verbündete in der Welt angewiesen“ sei. Daher sei es gut, dass es mit dem Entwicklungsressort weiterhin ein Ministerium gebe, „das sich gezielt um weltweite Partnerschaften kümmert und langfristig Beziehungen pflegt“.

Während der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD hatte das Entwicklungsministerium auf der Kippe gestanden. Die Union plädierte laut einem Arbeitspapier für eine Integration des Themas ins Auswärtige Amt. Die SPD wollte ein weiterhin eigenständiges Ressort.

Alabali-Radovan bezeichnete den Fortbestand des Ministeriums am Mittwoch als „international wichtiges Signal“. Als „Kernaufgabe“ von Entwicklungspolitik nannte sie den „Einsatz gegen Armut, Hunger und Ungleichheit“.

Die SPD-Politikerin übernahm die Leitung des Ministeriums von ihrer Parteikollegin Svenja Schulze. Alabali-Radovan war zuvor seit 2021 Integrationsbeauftragte der damaligen Bundesregierung und ab Februar 2022 zusätzlich auch Antirassismusbeauftragte.