Hannover (epd). Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat vor zu viel Erregung über die Äußerungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) zu politischen Stellungnahmen der Kirchen gewarnt. „Ich mache es mir da nicht so einfach“, sagte Heil am Donnerstagabend beim Empfang der SPD zum 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Er sei froh, dass der Kirchentag Klöckner zum Dialog eingeladen habe.
Heil führte aus, der Kirchentag sei eine Laienbewegung von Menschen, die aus christlichem Glauben heraus an der Zukunft ihrer Kirche und der Welt arbeiten wollten. Genau das sei der Konnex zwischen Glaube und Politik. Gerade in dieser Zeit müssten sich engagierte Christinnen und Christen einbringen. Heil nannte konkret zwei Themen: die Bewahrung der Schöpfung und den Frieden. Wenn Klöckner aber gemeint habe, dass sich Christinnen und Christen gerade vor dem Hintergrund dieser Themen „nicht verzetteln sollten, dann finde ich es wertvoll, darüber in den Austausch zu kommen“, sagte Heil.
Klöckner hatte sich zu Ostern in der „Bild am Sonntag“ von den Kirchen mehr Sinnstiftung und weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen gewünscht und damit eine Debatte ausgelöst. Sie wird den Kirchentag am Samstag besuchen und dort unter anderem mit Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund und der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, diskutieren.