Freiburg (epd). Nach fast zweimonatiger Blockade von Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen sind die Lebensmittelvorräte in dem palästinensischen Gebiet laut Caritas International nahezu aufgebraucht. Israel müsse die Grenzen sofort öffnen, forderte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Freiburg. Nur so könne eine noch größere Hungersnot verhindert werden.
„Es ist ein klarer Bruch des humanitären Völkerrechts, dass Menschen in Not der Zugang zu überlebenswichtigen Hilfsgütern vorenthalten wird“, erklärte Oliver Müller, Leiter von Caritas International. „Es kann und darf nicht sein, dass Menschen verhungern, während nur wenige Kilometer entfernt Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern stehen.“
Die Vorräte seien fast vollkommen erschöpft, betonte das Hilfswerk. Auch das Welternährungsprogramm habe seine letzten Vorräte an Suppenküchen ausgegeben. Frische Lebensmittel wie Milch seien nicht mehr verfügbar. Was es noch gebe, sei für die Menschen unerschwinglich. „Unsere Partner berichten uns, dass ein Sack Mehl für 300 bis 500 Dollar gehandelt wird“, sagte Müller. „Vor unseren Augen spielt sich eine nicht hinnehmbare humanitäre Katastrophe ab.“