Propaganda statt Diskussion: Schneider kritisiert "Maischberger" zu Salafismus

Propaganda statt Diskussion: Schneider kritisiert "Maischberger" zu Salafismus
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat die ARD-Sendung "Menschen bei Maischberger" über Salafismus kritisiert, weil kein Vertreter der christlichen Kirchen eingeladen war.

In der Maischberger-Sendung am Dienstag, 15. Mai, sei nicht herausgearbeitet worden, was Salafismus tatsächlich ist, sagte Schneider in Düsseldorf: "Dem eingeladenen Vertreter des Salafismus wurde eine Bühne für seine Propaganda geboten." Der Salafismus ist eine rückwärtsgewandte Strömung des Islam, die in Deutschland nur von wenigen Tausend Extremisten vertreten wird.

Der Präses der rheinischen Landeskirche bemängelte auch, dass auf christlicher Seite niemand eingeladen worden sei, der wirklich für Integration eintrete und den Dialog mit den anderen Religionen in der Praxis führe: "Die gelebte Integration und gute Gesprächskultur zwischen Christen, Juden und Muslimen, wie wir sie in Deutschland auch haben, wurde ausgeblendet." Das aufklärerische Ziel der Talkshow sei trotz guter Absicht nicht erreicht worden.

Der Titel der Sendung lautete "Die Salafisten kommen: Gehört dieser Islam zu Deutschland?". Gäste waren der Salafist Hassan Dabbagh, der sich "Iman von Sachsen" nennt, CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach, der "Spiegel"-Journalist Matthias Matussek, der Publizist Michel Friedman, die Schauspielerin Renan Demirkan und die zum Islam konvertierte Moderatorin Kristiane Backer.