Bundesländer wollen ausländische Fachkräfte schneller in Jobs bringen

Bundesländer wollen ausländische Fachkräfte schneller in Jobs bringen

Berlin (epd). Bund und Länder wollen die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen vereinfachen und beschleunigen. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte nach dem Treffen der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder am Donnerstag in Berlin, es gebe nun konkrete Vereinbarungen zur Beschleunigung und Digitalisierung der Verfahren. Sachsen führt derzeit den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz.

Die Zahl der Anerkennungsstellen soll reduziert werden. Vorbild ist das Anerkennungsverfahren für Abschlüsse in Pflegeberufen, für das in jedem Bundesland nur eine Stelle zuständig ist. Die Verfahren für andere Berufe sollen ebenfalls bei wenigen Anerkennungsstellen gebündelt werden - möglichst auch länderübergreifend.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Beschleunigung und Harmonisierung der Verfahren für Gesundheitsberufe gelegt. Damit will man schnell mehr Pflegefachkräfte sowie Ärztinnen und Ärzte aus Ländern außerhalb der Europäischen Union gewinnen. Die berufsbegleitenden Anerkennungsverfahren, in denen ausländische Fachkräfte Abschlüsse nachholen können, sollen verbessert und ausgeweitet werden.

Künftig sollen die erforderlichen Unterlagen bei den Anerkennungsstellen elektronisch eingereicht werden können und auch englischsprachige Dokumente akzeptiert werden. Auf Beglaubigungen soll weitgehend verzichtet werden, da sie die digitale Bearbeitung verzögern. Außerdem sollen von 2025 an Fachkräfte-Visa über das Auslands-Portal des Auswärtigen Amts online beantragt werden können. Vereinbart ist, Ende September 2025 die bis dahin erreichten Fortschritte auszuwerten.

Bund und Länder hatten sich im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz auf den Beschluss verständigt, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Teilnahme abgesagt hatte.