Kongo: Regierung verurteilt Angriff auf Flüchtlingslager

Kongo: Regierung verurteilt Angriff auf Flüchtlingslager

Nairobi, Kinshasa (epd). Die kongolesische Regierung hat den Angriff auf ein Flüchtlingslager im Osten des Landes scharf verurteilt. Fünf Bomben hätten das Camp in der Provinzhauptstadt Goma getroffen, erklärte das Kommunikationsministerium der Demokratischen Republik Kongo am späten Montagnachmittag. Die Sprengsätze seien aus Gebieten abgeschossen worden, die von der ruandischen Armee kontrolliert würden. Der Angriff reihe sich ein in eine Serie ruandischer Angriffe in den vergangenen Monaten.

Bei dem Anschlag auf das Camp für Menschen, die vor der Gewalt im Ostkongo geflohen sind, wurden am Freitag mindestens zwölf Menschen getötet, Dutzende wurden verletzt, darunter auch viele Kinder. Die kongolesische Regierung forderte internationale Sanktionen gegen Ruanda. Der Angriff wurde auch international verurteilt, unter anderem von der EU und den USA.

Im Osten des Kongo kämpfen zahlreiche Milizen und die Regierung um die Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Die derzeit größte Rebellengruppe ist M23, die nach Angaben der kongolesischen Regierung und der Vereinten Nationen von Ruanda unterstützt wird. Sie ist fast bis Goma vorgedrungen, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Kongo in den vergangenen Jahren mehr als sieben Millionen Menschen vertrieben worden, mehr als 350.000 allein im Januar. Zu einigen Orten, in die sich Menschen geflüchtet haben, haben humanitäre Helfer keinen Zugang, weil sie von Rebellengruppen kontrolliert werden.