Angriffe auf Partei-Vertreter beim Anbringen von Wahlplakaten

Angriffe auf Partei-Vertreter beim Anbringen von Wahlplakaten
In Sachsen sind am Wochenende mehrere Menschen attackiert worden, die für die Grünen Wahlplakate anbrachten. Dabei kam es zu Beleidigungen und tätlichen Angriffen. Die Polizei ermittelt. Die Partei spricht von einer unwürdigen Eskalation.

Dresden, Chemnitz (epd). Innerhalb eines Tages sind offenbar an vier Orten in Sachsen Partei-Vertreter der Grünen attackiert worden, die Wahlplakate anbrachten. Ein Unbekannter habe im Chemnitzer Stadtteil Röhrsdorf einen Mann angegriffen, teilte die Polizeidirektion Chemnitz am Sonntag mit. Der Täter habe dem 37-Jährigen am Samstag eine Leiter entrissen und damit ein aufgehängtes Plakat von einem Laternenmast geschlagen. Dabei sei der 37-Jährige leicht verletzt worden. Der Mann erstattete Anzeige wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung. Die Polizei geht den Angaben zufolge ersten Hinweisen zum Täter nach und ermittelt.

Der Sprecher des Grünen-Landesverbandes Sachsen, Uwe Richter, sagte auf Anfrage in Dresden, weitere Angriffe habe es am Samstag in Zwickau, Freiberg und Penig im Landkreis Mittelsachsen gegeben. In Zwickau seien zwei Partei-Vertreter von vier Jugendlichen beleidigt worden. Einer der Täter habe Plakate gestohlen. In diesem Fall sei Anzeige wegen Diebstahl, Beleidigung und Nötigung erstattet worden.

In Freiberg hätten Jugendliche zwei Personen, die Wahlplakate anbrachten, beleidigt und gedroht, die Plakate herunterzureißen, sagte der Sprecher weiter. Beim Anbringen von Plakaten in Penig seien Partei-Vertreter von mehreren Personen in einem Wagen begleitet worden. Diese hätten sie aus dem PKW heraus beleidigt und gedroht, die Plakate herunterzureißen.

Die sächsische Co-Vorsitzende der Grünen, Christin Furtenbacher, erklärte, mit vier Vorfällen innerhalb eines Tages sei eine weitere Eskalationsstufe erreicht, „die eines respektvollen gesellschaftlichen Miteinanders unwürdig und demokratiefeindlich ist“. Dabei würden Menschen angegriffen, die sich in die Gesellschaft einbrächten und die Demokratie am Leben hielten. Es werde nicht gelingen, die Grünen von der Straße zu drängen, betonte Furtenbacher: „Und wir bleiben im Einsatz gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt, Toleranz und Meinungsfreiheit.“