Meteorologin warnt wegen Dürre in Malawi vor Verlusten bei Ernte

Meteorologin warnt wegen Dürre in Malawi vor Verlusten bei Ernte
14.04.2024
epd
epd-Gespräch: Birte Mensing

Nairobi, Lilongwe (epd). Mehr als zwei Millionen Menschen in Malawi fürchten laut der Meteorologin Lucy Mtilatila wegen der seit Monaten andauernden Dürre in dem afrikanischen Land um ihre Ernte. „Die Menschen, die am meisten betroffen sind, haben schon in den vergangenen beiden Jahren wegen der Zyklone ihre Ernten verloren“, sagte die Leiterin des malawischen Wetterdienstes dem Evangelischen Pressedienst (epd). Landwirte und Bäuerinnen müssten sich besser auf die Trockenphasen vorbereiten, betonte die Klimaexpertin.

In dem südostafrikanischen Binnenland, in dem rund 20 Millionen Menschen leben, regnet es seit November zu wenig. Ende März rief Präsident Lazarus Chakwera wegen der Trockenheit in 23 der 28 Provinzen den Notstand aus.

Die Dürre fällt mit dem globalen Wetterphänomen El Niño zusammen. Malawi liegt auf dem afrikanischen Kontinent an der Grenze zu Ostafrika, wo in El-Niño-Jahren überdurchschnittlich viel Regen fällt, und dem von Trockenheit betroffenen südlichen Afrika. Es sei deshalb schwer vorherzusagen, wie sich das Wetterphänomen in der Region auswirkt, sagte Mtilatila.

Die Landwirtschaft in Malawi ist auf Bewässerung durch Regen ausgelegt und angewiesen. Bereits die erste Trockenperiode im November, direkt nach der Aussaat, sei für viele Bäuerinnen und Bauern ein Schlag gewesen, sagte Mtilatila. Nachdem die Landwirte im Dezember erneut gepflanzt hätten, sei im Februar in einer wichtigen Wachstumsphase der Pflanzen die nächste Trockenphase gekommen. Es war der trockenste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen des malawischen Wetterdienstes.

Die Meteorologin mahnte eine bessere Vorbereitung auf solche Trockenphasen an. Den unterdurchschnittlichen Regen hätten sie vorhergesagt. Manche Leute glaubten aber nicht daran, sagte Mtilatila. „Wir müssen mehr Menschen sensibilisieren.“ Dann könnten sie die Bepflanzung anpassen und in Bewässerungssysteme investieren. Doch zunächst sei nun wichtig, „die Ernten mit so wenig Verlusten wie möglich einzufahren“.

Laut Studien hatte Malawi in El-Niño-Jahren teils mit Ernteausfällen von rund 25 Prozent zu kämpfen. Früher gab es in Malawi alle zehn Jahre ausgedehnte Dürreperioden. Wegen der Klimakrise werden schwere Dürrephasen häufiger.