Hilfsbündnis: Sinkende Hilfsgelder verschärfen Situation in Syrien

Hilfsbündnis: Sinkende Hilfsgelder verschärfen Situation in Syrien

Bonn (epd). Das Hilfsbündnis „Aktion Deutschland Hilft“ beklagt sinkende Hilfsgelder und Spenden für die Menschen in Syrien. 13 Jahre nach Kriegsbeginn würden Kürzungen in den Etats öffentlicher Geber und sinkende Spendeneinnahmen die Versorgungslage in dem von Krieg und Erdbeben gebeutelten Land verschärfen, erklärte das Bündnis am Montag in Bonn.

So habe das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zu Jahresbeginn sein größtes Hilfsprogramm im Bereich der allgemeinen Ernährungshilfe einstellen müssen. Davon seien 3,2 Millionen Menschen betroffen, nur noch 135.000 Menschen würden über das WFP mit Nahrung versorgt, erklärte „Aktion Deutschland Hilft“.

Das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) schätzt die Zahl der Menschen, die 2024 auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, auf 16,7 Millionen. Die „gravierende Finanzierungslücke“ könne nicht durch private Hilfsorganisationen kompensiert werden, mahnte das Bündnis. 2023 hätten die Menschen in Deutschland weniger als eine halbe Million Euro für die Hilfe in Syrien und den Nachbarländern gespendet. Vor zehn Jahren seien es noch über 2,5 Millionen Euro gewesen.

In den Regionen rund um Aleppo im Nordwesten des Landes ist die Lage dem Bündnis zufolge besonders schwierig. Zu dem andauernden Krieg sei die Region auch vom schweren Erdbeben 2023 stark betroffen. Vielerorts sei die soziale Infrastruktur vollständig zerstört.

Laut der UN-Untersuchungskommission zu Syrien verschärfte sich der Konflikt zwischen dem von Russland unterstützen Assad-Regime und Rebellen sowie Terrorgruppen seit vergangenem Oktober wieder deutlich. Als Beginn des Konflikts gilt der 15. März 2011. Menschen protestierten damals gegen das Regime von Machthaber Baschar al-Assad, das mit grausamer Härte reagierte.

„Aktion Deutschland Hilft“ ist ein 2001 gegründete Bündnis, in dem rund 20 deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen sind.