Spitzenpolitikerinnen wünschen sich Bundespräsidentin

Spitzenpolitikerinnen wünschen sich Bundespräsidentin

Berlin (epd). Spitzenpolitikerinnen von SPD, CDU, Grünen und FDP wünschen sich ein weibliches Staatsoberhaupt. „Eine Bundespräsidentin wäre eine Ermunterung für viele Frauen in Deutschland und darüber hinaus“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dem Berliner „Tagesspiegel“ (Donnerstag). Zum Internationalen Frauentag am 8. März äußerten sich Politikerinnen anderer Parteien ähnlich, darunter Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), CDU-Vizechefin Karin Prien und die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

„Eine Kandidatin für die nächste Wahl über das deutsche Staatsoberhaupt würde ich als Bundesfrauenministerin sehr begrüßen, wenn sich denn die demokratischen Parteien 2027 darauf einigen können“, sagte Paus der Zeitung.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien sagte, in der gegenwärtigen Zeit könne „eine besonnene Frau im Schloss Bellevue die Menschen zusammenführen, das Verbindende über das Trennende stellen und dabei jederzeit unmissverständlich zu den Werten unserer Gesellschaft stehen“. Allerdings wäre auch ein Mann, der „diese typisch weiblichen Eigenschaften mitbringt“, aus Priens Sicht ein gutes Staatsoberhaupt.

„Es wird höchste Zeit, dass eine Frau ins Schloss Bellevue einzieht“, forderte die Bundestagsabgeordnete Strack-Zimmermann. Es gebe ausreichend starke Frauen, nicht nur in den Parlamenten, die diese wichtige Aufgabe mutig ausfüllen würden und auch etwas zu sagen hätten.

Gegen eine Vorfestlegung auf eine Frau gibt es allerdings auch Vorbehalte unter Spitzenpolitikerinnen. So warnte die CDU-Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner im „Tagesspiegel“ davor, die Auswahl zu verengen und „lediglich nur mit dem Geschlecht“ zu argumentieren.

Die nächste Wahl eines Bundespräsidenten oder einer Bundespräsidentin findet im Februar 2027 statt, fünf Jahre nach der letzten Bundesversammlung. Der heute 68 Jahre alte Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier absolviert seine zweite Amtszeit und darf daher nicht mehr kandidieren.