Bericht: Alarmierende Finanzierungslücke im Kampf gegen Hunger

Bericht: Alarmierende Finanzierungslücke im Kampf gegen Hunger

Berlin (epd). Für die Hungernden in der Welt wird die Lücke zwischen Hilfsbedarf und Finanzierung laut einer Bilanz der Hilfsorganisation „Aktion gegen den Hunger“ alarmierend größer. Von Hungerkrisen betroffene Länder hätten zuletzt nur etwa 35 Prozent der beantragten und benötigten Mittel erhalten, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos. In den bedürftigsten Ländern habe sich die Finanzierungslücke im vergangenen Jahr damit um 23 Prozent auf fast zwei Drittel vergrößert.

Der „Hunger Funding Gap Report 2024“ (Bericht zur Finanzierungslücke der Hungerbekämpfung) analysiert die Finanzierung durch das humanitäre System der Vereinten Nationen. Demnach wurde keinem der Hilfsappelle für laufende oder dringende Hungerhilfe in vollem Umfang entsprochen, und nur zwölf Prozent der Programme zur Bekämpfung des Hungers erhielten mindestens die Hälfte der erforderlichen finanziellen Mittel.

„In einer Welt, die genügend Nahrungsmittel für alle produziert, sterben jedes Jahr Millionen unterernährte Kinder einen vermeidbaren Tod“, erklärte Geschäftsführer Jan Sebastian Friedrich-Rust zu den Befunden des Berichts. „Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen entschlossen darauf hinarbeiten, das zweite UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung, die Beseitigung des Hungers bis 2030, zu erreichen.“

Die internationale Gemeinschaft müsse dafür die benötigten finanziellen Mittel bereitstellen, wandte er sich an die Teilnehmer des Davoser Forums. Besonders alarmierend sei, dass sich in wichtigen Geberländern wie Deutschland und den USA für 2024 massive Kürzungen der Hilfsbudgets andeuteten.