Seenotretter helfen 3.500 Menschen auf Nord- und Ostsee

Seenotretter helfen 3.500 Menschen auf Nord- und Ostsee

Bremen (epd). Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger waren im vergangenen Jahr 1.938-mal auf der Nord- und Ostsee im Einsatz, um mehr als 3.500 Menschen zu helfen. Damit hatten sie auf ihren Stationen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern etwas mehr Arbeit als im Vorjahr, teilte die Gesellschaft mit Sitz in Bremen am Dienstag mit. Rund 500 Menschen seien aus akuter Seenot gerettet oder von Gefahr befreit worden. Seit ihrer Gründung vor mehr als 158 Jahren hätten die Seenotretter bereits mehr als 86.800 Menschen gerettet.

Den umfangreichsten Einsatz des vergangenen Jahres verzeichneten die Seenotretter bei der Kollision der Frachtschiffe „Verity“ und „Polesie“ in der Deutschen Bucht Ende Oktober. Die Rettungsleitstelle See in Bremen habe sämtliche Such- und Rettungsmaßnahmen während des mehr als 18-stündigen Einsatzes mit rund 25 Schiffen und Luftfahrzeugen koordiniert. Zwei Seeleute seien gerettet worden. Fünf weitere kamen beim Untergang der „Verity“ ums Leben.

Neuer ehrenamtlicher Botschafter der Seenotretter ist in diesem Jahr die norddeutsche Band „Santiano“. Seit der allerersten Tournee sei bei allen Konzerten ein Sammelschiffchen der Hilfsorganisation für Spenden dabei. Der Geiger der Band, Pete Sage, habe im Frühjahr 2023 am eigenen Leib erfahren, wie wichtig die Seenotretter sind. Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Berlin“ von der Station Laboe habe ihn und seine Frau nach dem Untergang ihrer Segelyacht aus der Kieler Bucht gerettet. Plötzlicher starker Wassereinbruch habe die beiden gezwungen, ihr Schiff zu verlassen.

Die meisten Einsätze gab es vergangenes Jahr an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins (689), gefolgt von der niedersächsischen Nordseeküste (578), der Ostseeküste vor Mecklenburg-Vorpommern (472) und der schleswig-holsteinischen Nordseeküste (199). Für die ausschließlich aus Spendengeldern finanzierte Organisation arbeiten etwa 180 Festangestellte und 800 Freiwillige.