Indigener Anführer im Norden von Mexiko gewaltsam verschleppt

Indigener Anführer im Norden von Mexiko gewaltsam verschleppt

Frankfurt a.M., Mexiko-Stadt (epd). In Mexiko ist ein wichtiger Vertreter der Ethnie der Wixárika verschleppt worden. Maurilio Ramírez Aguilar sei mit seiner Familie auf dem Weg zu seiner Vereidigung als Generalkoordinator des Regionalrats zur Verteidigung der Volksgruppe im Küstenstaat Nayarit unterwegs gewesen, als das Fahrzeug von einem bewaffneten Kommando abgefangen wurde, erklärten die lokalen Behörden am Sonntag (Ortszeit). Seitdem sei Ramírez Aguilar verschwunden.

Maurilio Ramírez Aguilar ist Verteidiger des Wirikuta genannten Territoriums und repräsentiert auch als stellvertretender Gouverneur seine Gemeinde Bancos de Calitique im nordmexikanischen Bundesstaat Durango. Die indigene Gemeinschaft erklärte, den übrigen Mitgliedern der Reisegruppe gehe es gut. Zugleich forderten sie die lokalen und nationalen Behörden auf, „den Aufenthaltsort unseres Freundes Maurilio Ramírez Aguilar ausfindig zu machen“ sowie die öffentliche Sicherheit in der Region zu verstärken. In der Region kämpfen Gruppen der organisierten Kriminalität um die Kontrolle.

Bereits im März verschwand in derselben Gegend ein anderer bekannter Anführer der Wixárikas, Santos de la Cruz. Aufgrund massiven Drucks der Öffentlichkeit endete dessen Entführung mit seiner nicht unversehrten, aber lebenden Rückkehr.

Die Wixárikas organisieren sich im Regionalrat zur Verteidigung von Wirikuta, einer Halbwüste in der Grenzregion der Bundesstaaten Durango, Nayarit, Zacatecas und Jalisco. Sie kämpfen gegen Bergbauprojekte auf ihrem Territorium, die sie bislang erfolgreich verhinderten.