UN-Hilfswerk warnt vor geplanten Kürzungen für humanitäre Hilfe

UN-Hilfswerk warnt vor geplanten Kürzungen für humanitäre Hilfe

Berlin (epd). Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) warnt vor den geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt für die humanitäre Hilfe und die Entwicklungszusammenarbeit. „In Zeiten nie dagewesener Krisen braucht es mehr globales Engagement Deutschlands, nicht weniger“, sagte der Direktor des WFP-Büros in Berlin, Martin Frick, am Donnerstag mit Blick auf die abschließenden Verhandlungen über den Haushaltsentwurf 2024.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags kam am Donnerstag zur sogenannten Bereinigungssitzung zusammen, bei der die noch verbliebenen strittigen Fragen zum Etatentwurf 2024 geklärt werden sollen. Ende November beginnen die abschließenden Beratungen im Bundestag.

Das WFP kritisierte, dass beim Etat des Auswärtigen Amtes und des Bundesentwicklungsministeriums „teils drastische Einschnitte“ vorgesehen seien. Demnach sind die geplanten Kürzungen beim Haushaltstitel für humanitäre Hilfe besonders dramatisch. Hier solle es 2024 fast eine Milliarde Euro weniger geben als in diesem Jahr.

Das UN-Hilfswerk kämpft derzeit nach eigenen Angaben mit massiven Finanz-Einbußen. In der Hälfte der weltweiten Einsätze seien Hilfsmaßnahmen gekürzt oder eingestellt worden. Die Finanzierungslücke liege bei etwa 60 Prozent - so viel wie nie zuvor in der 60-jährigen Geschichte der Organisation. Deutschland ist seit Jahren der zweitgrößte Geber für das WFP. Jetzt nachzulassen, sei ein „fatales Signal an andere große Geber und ein weiterer Schlag für Not leidende Menschen von Afghanistan bis zur Sahelzone“, sagte Frick.