Evangelische Kirche berät über Finanzen und Ökumene

Evangelische Kirche berät über Finanzen und Ökumene
Bis Mittwoch berät die evangelische Kirche bei ihrer Jahrestagung in Ulm über ihre Zukunft. Am Montag stand unter anderem der Haushalt auf dem Programm. Beratungsbedarf gibt es auch beim Thema Ökumene.

Ulm (epd). Mit Beratungen über die kirchlichen Finanzen und die künftige Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Ulm ihre Jahrestagung fortgesetzt. Das Kirchenparlament, das über den Etat der EKD entscheidet, beriet am Montag in erster Lesung den Haushalt für das Jahr 2024, der rund 250 Millionen Euro umfassen soll. Angesichts des Mitgliederverlusts und einer zu erwartenden Reduzierung der Kirchensteuereinnahmen hatte sich die EKD 2020 einen Sparkurs verordnet. Nach Angaben des für Finanzen zuständigen EKD-Ratsmitglieds Andreas Barner wird diese Finanzstrategie wie vorgesehen umgesetzt.

Beschäftigt hat sich die Synode am Montag zudem mit dem Ausstieg der EKD aus der gemeinsam mit der katholischen Kirche verantworteten „Woche für das Leben“. Ein Delegierter hatte die Entscheidung hinterfragt. Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz, der auch Mitglied im Rat der EKD ist, erklärte, die „Woche für das Leben“, die Aufmerksamkeit für medizin-ethische Themen schaffen und für Lebensschutz werben will, habe in der Vergangenheit nur noch geringe Resonanz erfahren.

Bilz versicherte, man werde gemeinsam mit der katholischen Kirche ab 2025 mit einem neuen Konzept das Thema ökumenisch weiterverfolgen. 2024 findet noch einmal die „Woche für das Leben“ statt. Jüngst hatte auch eine Stellungnahme des Rates der EKD für die Bundeskommission zur möglichen Reform des Abtreibungsrechts für Irritationen in der Ökumene gesorgt.

Der Landesbischof von Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke, bezeichnete die Zusammenarbeit von evangelischer und katholischer Kirche als wichtiger denn je. Gerade als Partner für die Kooperation mit dem Staat sei diese unerlässlich, sagte der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

Der Verbund lutherischer Landeskirchen tagte am Montagvormittag in Ulm und hatte dazu den Präsidenten der Synode der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU), Oleksandr Gross, zu Gast. Die russische Invasion in der Ukraine im Februar 2022 habe der Kirche mindestens 60 Prozent aller Gemeindemitglieder geraubt, sagte er: „Einige unserer Gemeinden sind praktisch zu kleinen Gruppen geworden, andere existieren gar nicht mehr.“ Derzeit umfasst die Minderheitskirche 24 Gemeinden mit rund 1.000 Gläubigen.

Bei einem Treffen der Union Evangelischer Kirchen (UEK) ging es unter anderem um die Zukunft des traditionsreichen Predigerseminars in Wittenberg. Nachdem die sächsischen Landeskirche aus der dortigen gemeinsamen Pfarrer-Ausbildung ausgestiegen ist, prüfen die beteiligten Kirchen und die UEK als Trägerin der Einrichtung eine neue Trägerstruktur.

Derzeitige Überlegungen verliefen in die Richtung, „dass die drei verbliebenen Trägerkirchen dann gemeinsam die Trägerschaft begründen“, sagte der Vorsitzende der Vollkonferenz der UEK, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Das sind die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und die Evangelische Landeskirche Anhalts. Finanzierungsfragen müssten noch erörtert werden, sagte Jung.