Hilfsorganisationen fordern humanitäre Hilfe für Gaza-Streifen

Hilfsorganisationen fordern humanitäre Hilfe für Gaza-Streifen

Aachen (epd). Hilfsorganisationen in Deutschland fordern die Bundesregierung auf, sich im Nahostkonflikt für eine „humanitäre Feuerpause“ einzusetzen. Sie verurteilten „die fortgesetzten, teilweise völkerrechtswidrigen Angriffe auf soziale Infrastruktur und medizinische Einrichtungen in Gaza“, erklärten Misereor, terre des hommes und medico international am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung. Die aktuelle Lage in der palästinensischen Enklave sei eine „humanitäre Katastrophe“.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für eine humanitäre Feuerpause einzusetzen, die die Grundlage für eine politische Perspektive des friedlichen Zusammenlebens in Israel und Palästina bietet“, erklärten die Organisationen. Die Bundesregierung dürfe nicht müde werden, sich weiter dafür einzusetzen, dass die Lieferungen von Hilfsgütern umgehend und im ausreichenden Maße erfolgen könne.

Als Hilfsorganisationen, die seit Jahrzehnten mit unabhängigen israelischen und palästinensischen Organisationen arbeiteten, „sind wir entsetzt über die jüngste Eskalation der Gewalt in der Region“, heißt es. Die Gräueltaten der palästinensischen Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober bedeuteten eine Zäsur in Israel, dessen Bevölkerung leide weiterhin unter den Folgen und unter der Sorge um die Entführten, betonten die Hilfswerke in Aachen, Osnabrück und Frankfurt am Main. „Diese Gewalt lässt sich nicht relativieren.“ Die Partner hätten Freunde und Kollegen verloren. „Wir teilen ihr Leid.“

Im palästinensischen Gaza-Streifen habe die Mehrheit der rund zwei Millionen Bewohner keinen Zugang zu sauberem Wasser und Strom. Rund 40 Prozent aller Krankenhäuser mussten den Betrieb einstellen, wie die drei Organisationen erklären. Die übrigen seien völlig überlastet und stünden vor dem Kollaps. Lebensnotwendige Operationen seien ohne Strom und Blutkonserven nicht möglich. Auch im Süden der Region seien die Menschen nicht sicher vor den Bombardierungen. Die Menschen litten zunehmend an Hunger.

Die Zivilbevölkerung vor Ort benötige dringend humanitäre Hilfe und menschenrechtlichen Beistand, mahnten die Hilfswerke. Das Recht auf humanitäre Hilfe einzufordern, bedeute nicht, Terror und Krieg zu rechtfertigen. „Im Gegenteil: Die Gewährung von Hilfe ist ein wichtiges Zeichen gegen Terror und Krieg.“