Bonifatiuswerk startet Diaspora-Aktion mit Gottesdienst in Berlin

Bonifatiuswerk startet Diaspora-Aktion mit Gottesdienst in Berlin

Paderborn, Berlin (epd). Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken hat am Sonntag mit einem Gottesdienst in Berlin die bundesweite Diaspora-Aktion der katholischen Kirche eröffnet. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch rief in seiner Predigt in der Sankt Hedwigs-Kathedrale dazu auf, angesichts der Herausforderungen, die viele Menschen überforderten, Gott für das eigene Leben zu entdecken. Es könne lebensentscheidend sein, Gott wahrzunehmen und einander zu helfen. Die diesjährige Diaspora-Aktion steht unter dem Motto „Entdecke, wer dich stärkt“.

Als Beispiele für Überforderungen nannte der Bischof die Kriege etwa in der Ukraine und im Nahen Osten, Migration sowie das Wachsen von Populismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus oder die Klimakatastrophe. Auch die Kirche scheine mit ihren Skandalen sowie mit theologischen und kirchenpolitischen Spannungen verschiedener Gruppierungen überfordert zu sein, sagte der katholische Erzbischof. Er danke dem Bonifatiuswerk dafür, dass es so viele Gemeinden, Gemeinschaften und Einrichtungen in ihrem Leben und Glauben stärke. Das sei besonders in Diaspora wichtig, in der Gott für so viele Menschen an Bedeutung verliere.

Konzelebranten in dem Gottesdienst waren der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Georg Austen, sowie Bischof David Tencer aus Reykjavík in Island und Bischof Viktors Stulpins aus Liepaja in Lettland. Beim anschließenden Festakt in der Berliner European School of Management and Technology war ein Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner (CDU), angekündigt. Die Diaspora-Aktion soll auf die Herausforderungen für katholische Christen aufmerksam machen, die in Regionen Europas als Minderheit ihren Glauben leben.

Höhepunkt der Diaspora-Kampagne ist jedes Jahr der bundesweite Diaspora-Sonntag, der in diesem Jahr auf den 19. November fällt. Dann sammeln katholische Kirchengemeinden für ihre Glaubensgeschwister in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum, wie es hieß. Mit den Spendengeldern werden beispielsweise Vorhaben für Bau und Erhalt von kirchlichen Einrichtungen sowie die Anschaffung von Fahrzeugen für mehr Mobilität in den Gemeinden finanziert. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt auch karitative Initiativen und religiöse Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Es hat seinen Sitz in Paderborn.