"Zeit"-Studie: Deutsche "ticken ähnlich" bei aktuellen Streitthemen

"Zeit"-Studie: Deutsche "ticken ähnlich" bei aktuellen Streitthemen

Hamburg (epd). Ein Großteil der Deutschen hat einer Studie zufolge zu aktuellen Reizthemen wie Klima, Migration oder Gendern ähnliche Ansichten. 75 Prozent der Deutschen seien etwa sehr besorgt über den Klimawandel, berichtet die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ über eine Untersuchung des Makrosoziologen Steffen Mau von der Humboldt-Universität Berlin.

Vier von fünf Befragten (79 Prozent) hielten die Vermögensungleichheit für zu groß, hieß es weiter. 84 Prozent der Befragten plädieren den Angaben zufolge dafür, Transpersonen als normal anzuerkennen. Eine deutliche Mehrheit (61 Prozent) bewertete Migration als Bereicherung für das kulturelle Leben. Die Studie zeigte jedoch auch, dass die meisten Deutschen eine geschlechtersensible Sprache ablehnen. Zugleich geben 58 Prozent der Deutschen an, dass die politischen Diskussionen sie oft wütend machen.

Mau versteht laut „Zeit“ seine Analyse als Warnruf für die Mitte der Gesellschaft, die keine extremistische Partei befürworte und sich nur vom „lauten Rand“ beschallen lasse. „Da kann man natürlich sagen: Wenn ihr passiv auf der Couch hängt und euch nicht um eure Demokratie kümmert, dann übernehmen halt andere das Ruder“, sagte der Forscher.

Die Studie, die der Makrosoziologe gemeinsam mit seinen Kollegen Thomas Lux und Linus Westheuser vorlegte, besteht den Angaben zufolge aus einer repräsentativen Befragung von mehr als 2.500 Personen sowie Gruppendiskussionen und einer Analyse von Längsschnittdaten.