Panama will mehr Migranten auf Darién-Route abschieben

Panama will mehr Migranten auf Darién-Route abschieben

Berlin, Panama Stadt (epd). Die Regierung von Panama will verstärkt gegen Migration auf der Route des Daríen-Dschungels vorgehen. Abschiebungen und Ausweisungen von Menschen, die illegal ins Land kommen, würden erhöht, kündigte die Direktorin für Migration, Samira Gozaine, am Freitag (Ortszeit) laut der Tageszeitung „La Prensa“ an. Eine Rekordzahl von rund 352.000 Menschen hat in diesem Jahr bereits versucht, den tropischen Regenwald an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama auf dem Weg in die USA zu durchqueren. Die Route ist wegen des unwegsamen Terrains ohne Straßen und der Angriffe krimineller Banden besonders für Frauen, Kinder, sexuelle Minderheiten und gebrechliche Menschen gefährlich.

Gozaine kündigte an, die panamaische Regierung habe Flugzeuge für Abschiebeflüge gechartert. Laut offiziellen Daten wurden seit April 452 Migranten zurück in ihre Heimat geschickt. Der Daríen-Dschungel hat sich zu einer Hauptmigrationsroute von Lateinamerika in die USA entwickelt. Es ist die einzige Landroute von Südamerika nach Norden. Die Behörden in Panama sind aufgrund der hohen Zahl von Migranten völlig überlastet. Für die Flüchtlinge gibt es keine Gesundheitsversorgung, Unterkünfte oder Lebensmittel.

Die Route durch den Darién-Dschungel - auch Darién-Gap genannt - ist eine knapp 100 Kilometer lange, schwer passierbare Strecke, teilweise gebirgig, teilweise sumpfig. Der Weg zu Fuß dauert etwa eine Woche. Hinzu kommen Menschenhandel, Raub und Einschüchterungen durch Gruppen der organisierten Kriminalität.