Ahmadiyya-Gemeinde feiert 100-jähriges Bestehen in Deutschland

Ahmadiyya-Gemeinde feiert 100-jähriges Bestehen in Deutschland

Stuttgart (epd). Von Freitag bis Sonntag werden in den Stuttgarter Messehallen rund 50.000 Ahmadiyya-Muslime erwartet. Sie feiern das 100-jährige Bestehen der ältesten muslimischen Gemeinschaft in Deutschland, wie der Berliner Imam Scharjil Khalid dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag mitteilte. Er ist zuständig für die Pressearbeit der Ahmadiyya-Gemeinschaft.

Deutschlandweit hat die Religionsgemeinschaft mit dem Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts laut eigenen Angaben rund 55.000 Mitglieder, weltweit sind es Schätzungen zufolge rund zehn Millionen.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) - so der offizielle Name - ist eine islamische Sondergemeinschaft. Sie wurde 1889 von Mirza Ghulam Ahmad im damals britisch regierten Indien gegründet. Die deutsche Sektion entstand im August 1923.

Die Gemeinschaft versteht sich als Reformgemeinde innerhalb des Islams, wird aber von vielen Sunniten und Schiiten nicht als islamisch anerkannt, in Teilen der islamischen Welt sogar verfolgt. Der Grund ist, dass ihr Gründer für sich beanspruchte, der von Mohammed prophezeite Messias zu sein. Außerdem sind dessen Schriften und Offenbarungen neben den islamischen Quellen Koran und Hadithen für seine Anhänger verbindlich.

Weltweites Oberhaupt der AMJ ist Kalif Hadhrat Mirza Masroor Ahmad. Auch er wird in Stuttgart erwartet und dort unter anderem über den gesellschaftlichen Frieden sprechen, wie es in der Einladung heißt.