TV-Tipp des Tages: "Ein starkes Team: Schöner Wohnen" (ZDF)

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TV-Tipp des Tages: "Ein starkes Team: Schöner Wohnen" (ZDF)
TV-Tipp des Tages: "Ein starkes Team: Schöner Wohnen", 13. Oktober, 20.15 Uhr im Zweiten
Als Feindbild des Kommissars dient diesmal ein Investor namens Scholler (Harald Schrott), der einen ganzen Kiez aufkaufen und modernisieren will. Als eine Tierärztin ermordet wird, steht Scholler im Zentrum der Ermittlungen, denn die Frau war die Sprecherin der Bürgerinitiative gegen das Projekt.

Wie alle Samstagskrimireihen im ZDF haben auch die gern mit heiteren Elementen unterfütterten Filme über das "Starke Team" so etwas wie eine Qualitätsgarantie: Nicht alle Episoden sind überdurchschnittlich gut, aber Zeitverschwendung sind sie nie. Das gilt auch für "Schöner wohnen", jedoch mit Einschränkungen. Da das Drehbuch vom renommierten Duo Birgit Grosz und Leo P. Ard stammt, das sich einige der besten Fälle der Berliner ausgedacht haben, fällt der Verdacht auf Regisseur Filippos Tsitos. Tatsächlich wirken ausgerechnet einige der routinierten Darsteller mitunter etwas ungeführt, Dialoge klingen aufgesagt, Empörung mutet bloß behauptet und gespielt an. Prompt bleibt die Glaubwürdigkeit auf der Strecke, wenn beispielsweise Florian Martens als volksverbundener Otto Garber Klassenkampf markieren muss.

Eine Tierärztin wird ermordet

Dabei ist die Figur prädestiniert dafür, und in der Vergangenheit hat das auch oft genug funktioniert. Als Feindbild des Kommissars dient diesmal ein Investor namens Scholler (Harald Schrott), der einen ganzen Kiez aufkaufen und modernisieren will. Als eine Tierärztin ermordet wird, steht Scholler im Zentrum der Ermittlungen, denn die Frau war die Sprecherin der Bürgerinitiative gegen das Projekt. Der Verdacht erhärtet sich, als kurz drauf die Leiche einer Hausbesitzerin gefunden wird: Ihr gehörten die letzten beiden Häuser, die Scholler in seiner Sammlung noch fehlten; sie war auch die Vermieterin der Ärztin.

Natürlich gibt es darüber hinaus die üblichen Verdachtsalternativen. Ein gutes Motiv hätte zum Beispiel der Betreiber (André Hennicke) eines Schlüsseldienstes, denn er ist von den beiden Frauen aus seiner Wohnung vertrieben worden und hat anschließend durch Suizid auch noch die Gattin verloren. Interessanter als der eigentliche Fall ist jedoch die Betroffenheit der Ermittler. Eines der beiden Opfer arbeitete auch für eine Telefonseelsorge. Sehr zum Kummer von Abteilungsleiter Reddemann (Arnfried Lerche) gelingt es Ben Kolberg (Kai Lentrodt), die Liste der Anrufer zu bekommen: Die Übersicht enthält auch die Nummer von Reddemann, denn der ist aufgrund häuslichen Ärgers ziemlich durch den Wind und nächtigt schon mal im Büro. Aber auch Kolberg ist nicht ganz unbefangen: Er verknallt sich vom Fleck weg in Silvia (Annika Blendl), die Leiterin eines Sozialprojekts, in dessen Räumen sich die Bürgerinitiative trifft. Schockiert stellt er fest, dass die Tierärztin ihr den Freund ausgespannt hat; damit steht auch Silvia auf der Liste.

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Sehr amüsant sind wie stets die kleinen Bosheiten am Rande, aber dass die Darsteller immer wieder wie in einer Soap agieren, schmälert den Genuss des Films doch beträchtlich. Dazu passen auch die reflexhaften Umschnitte in die Großaufnahme, wenn jemand mit einer Todesnachricht konfrontiert wird. Hübsch ist hingegen die Idee, die Kamera (Polydefkis Kyrildis) diverse Hin- und Rückwege absolvieren zu lassen. Zeitverschwendung ist also auch diese Folge nicht; aber es gab schon deutlich bessere.