Senegal: Proteste gegen Inhaftierung von Oppositionsführer Sonko

Senegal: Proteste gegen Inhaftierung von Oppositionsführer Sonko

Kampala, Dakar (epd). Bei Protesten gegen die Inhaftierung des senegalesischen Oppositionsführers Ousmane Sonko sind Medienberichten zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie die Zeitung „Sud Quotidien“ am Dienstag berichtete, wurden die Menschen bei gewaltsamen Demonstrationen in der Stadt Ziguinchor getötet, wo Sonko Bürgermeister ist.

Am Freitag wurde Sonko verhaftet und trat daraufhin nach eigenen Angaben in einen Hungerstreik. Unmittelbarer Auslöser der Festnahme war laut dem Nachrichtenportal „Seneweb“ eine Auseinandersetzung mit einer Polizistin. Jedoch werfe ihm die Staatsanwalt schwerwiegendere Taten vor, unter anderem die Planung eines Aufstandes.

Der Konflikt könnte sich in den kommenden Tagen weiter zuspitzen. Laut Medienberichten verkündete das Innenministerium am Montag die Auflösung von Sonkos Partei, Pastef. Laut dem französischen Nachrichtensender RFI wurde der Schritt mit Aufrufen zu aufständischen Bewegungen begründet.

Bereits im Juni war Sonko von einem Gericht in der Hauptstadt Dakar wegen „Korruption der Jugend“ zu einer zweijährigen Haftstrafe und einer Geldbuße verurteilt worden. Die Opposition hatte das Verfahren als politisch motiviert kritisiert. Rund um die Prozesstermine kam es immer wieder zu gewaltsamen Protesten.

Sonko wirft Präsident Macky Sall eine diktatorische Regierungsführung vor. Anhänger des Präsidenten hingegen kritisieren, dass Sonko für Instabilität im Land sorgen wolle.