Papst Franziskus reist zum Weltjugendtag

Papst Franziskus reist zum Weltjugendtag
Etwa alle drei Jahre lädt der Papst zum internationalen Weltjugendtag in ein anderes Land. Das von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufene Event findet von diesem Dienstag an in Lissabon statt - dazu werden über 300.000 junge Christen erwartet.

Rom (epd). Papst Franziskus reist am Mittwoch zum 37. Weltjugendtag nach Lissabon. Er wolle bis zum Abschluss des Großevents am Sonntag in der portugiesischen Hauptstadt bleiben, wie der Vatikan weiter mitteilte. Es ist die erste Auslandsreise des 86-Jährigen nach seiner Darmoperation Anfang Juni dieses Jahres. Als Höhepunkte des Papstbesuches gelten die Gebetswache (Vigil) am Samstagabend und der Abschlussgottesdienst am Sonntag, beides im Tejo-Park.

Laut offiziellem Reiseplan will Franziskus bei seinem fünftägigen Besuch auch mit Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa und Ministerpräsident Antonio Costa zusammenkommen. Zudem sind Begegnungen des Papstes mit Studenten und mit Vertretern von Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen geplant. Franziskus besuchte bislang die Weltjugendtage von Rio de Janeiro (2013), Krakau (2016) und Panama-Stadt (2019).

Das Motto des Weltjugendtages in Lissabon lautet „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ aus dem Lukasevangelium (1,39). Am Samstag wird Franziskus laut Reiseplan von Lissabon nach Fatima reisen und dort in der Erscheinungskapelle des Heiligtums „Unsere Liebe Frau von Fatima“ ein Rosenkranzgebet mit kranken Jugendlichen abhalten. In der katholischen Wallfahrtsstätte soll 1917 die Jungfrau Maria erschienen sein.

Zuvor hatte der Vatikan ein zweiminütiges Video veröffentlicht, in dem der Papst Fragen von Jugendlichen aus aller Welt beantwortet. Auf die Frage, warum er das Motto „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ gewählt habe, antwortet das aus Argentinien stammende Kirchenoberhaupt: „Weil Maria, sobald sie weiß, dass sie die Muttergottes sein wird, sich nicht hinstellt, um ein Selfie zu machen oder anzugeben.“

Stattdessen sei das Erste, was Maria mache, sich in aller Eile auf den Weg zu machen, um zu dienen und zu helfen, fügte Papst Franziskus hinzu: „Auch ihr müsst von ihr lernen, euch auf den Weg zu machen, um anderen zu helfen.“

Er wünsche sich, in Lissabon „den Keim der zukünftigen Welt“ zu sehen, in der die Liebe im Mittelpunkt stehe, fügte Franziskus hinzu: „Wir sind im Krieg, wir brauchen etwas anderes. Eine Welt, die keine Angst hat, Zeugnis für das Evangelium abzulegen. Eine Welt, in der es Freude gibt, denn wenn wir Christen keine Freude haben, sind wir nicht glaubwürdig und niemand glaubt uns.“

Der 37. Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in der portugiesischen Hauptstadt statt. Wegen der Corona-Pandemie war er um ein Jahr verschoben worden. Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz haben sich mehr als 300.000 junge Gläubige aus 151 Ländern angemeldet. Der Weltjugendtag ist ein Treffen für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 30 Jahren. Er findet etwa alle drei Jahre in einem anderen Land statt.

Aus Deutschland werden rund 8.200 Pilgerinnen und Pilger sowie 17 Bischöfe erwartet. Diese Zahlen nannte Weihbischof Johannes Lübbe, der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Bischof Américo Aguiar, Präsident der Stiftung Weltjugendtag Lissabon 2023, sprach in einem Interview Mitte Juni davon, er erwarte bis zu einer Million Pilgerinnen und Pilger in der portugiesischen Hauptstadt.