EKD feiert bundesweit zahlreiche Tauffeste

Taufe auf dem Stuttgarter Fernsehturm
© epd/Thomas Niedermueller
Ernst-Wilhelm Gohl, Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (rechts), taufte im Beisein der Eltern Elisabeth und Michael Sindele auf 144 Metern Höhe den kleinen Sion.
Taufe auf Fernsehturm
EKD feiert bundesweit zahlreiche Tauffeste
Für 2023 hat die evangelische Kirche das Jahr der Taufe ausgerufen. Am Samstag, dem Johannistag, wurden in 1.000 Kirchengemeinden Tauffeste gefeiert - auch an außergewöhnlichen Orten wie auf einem Fernsehturm.

Die evangelische Kirche hat zum Johannistag am Samstag zahlreiche Tauffeste gefeiert. Im brandenburgischen Liebenwalde bei Gransee beteiligte sich auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, an einem Taufgottesdienst. Dort seien von der Gemeindepfarrerin vier Kinder im Mühlensee getauft worden, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Kurschus selbst habe mit Wasser aus dem See einen Segen zur Tauferinnerung erteilt.

In Berlin waren am Samstag unter anderem Tauffeste im Strandbad Wannsee, am "Wasserklops"-Brunnen nahe der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, im Monbijou-Kinderbad, im Strandbad Grünau und an der Havel-Badestelle Schildhorn im Grunewald angekündigt. In Brandenburg wurde unter anderem zu Tauffesten am Hindenberger See bei Lübbenau, am Waldbad Zehdenick und an der Sacrower Heilandskirche an der Havel eingeladen.

In Stuttgart erlebten 44 Täuflinge auf dem Stuttgarter Fernsehturm, dem Wahrzeichen der Stadt, eine Taufe zwischen Himmel und Erde. Das Tauffest dort war eine Premiere. Sogar vom Bodensee waren Tauffamilien nach Stuttgart gekommen. Auf die stündlichen Kurzgottesdienste folgten am Samstag, dem Johannistag, die Auffahrten in 36 Sekunden auf 144 Meter Höhe. Für eine Taufe sei dies ein ungewöhnlicher Ort, sagte Ernst-Wilhelm Gohl, Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Doch der Ort zwischen Himmel und Erde sei "symbolisch gut gewählt". Die Taufe sei ein "Zeichen, dass Gott uns annimmt, wie wir sind".

Drei Täuflinge, darunter die neunjährige Anna und die zehnjährige Mathilda, hatten sich für eine Taufe mit Untertauchen im Pool entschieden. Dazu war am Fuße des Fernsehturms der mobile Pool aufgestellt, der sonst in der "KesselKirche Stuttgart" zum Einsatz kommt. Am Morgen war die Feuerwehr aus Stuttgart-Sillenbuch angerückt, um ihn mit Wasser aus dem Hydranten zu befüllen. Die elektrische Heizung hatte daher nur wenig Zeit zum Wirken. Pfarrer Michl Krimmer war froh, sich nur dreimal ins 18 Grad Celsius kalte Wasser begeben zu müssen, aber tat es mit vollem Einsatz.

Die EKD begeht 2023 als Jahr der Taufe und hatte für Samstag zu einem bundesweiten Tauftag aufgerufen. Daran wollten sich unter dem Motto "Viele Gründe, ein Segen. Deine Taufe" rund um den Johannistag rund 1.000 Kirchengemeinden aus ganz Deutschland mit Tauffesten und Tauferinnerungsfeiern beteiligen.

Die Taufe ist das grundlegende Ritual des Christentums und eines der beiden Sakramente in der evangelischen Kirche. In der Taufe werde dem Menschen zugesagt und durch das Zeichen des Wassers bekräftigt, dass er Gottes Hand sei und bleibe, betonte Kurschus vorab. Die Taufe geht auf Jesu eigene Taufe durch Johannes den Täufer im Fluss Jordan zurück, von der die Bibel erzählt. Mit der Taufe wird ein Mensch in die christliche Gemeinde aufgenommen.

###galerie|216121|Besondere Orte für eine Taufe###