Requiem für "sterbenden" Gletscher

Kapelle auf der Zugspitze
© Angelika Warmuth
Die Zugspitzkapelle Mariä Heimsuchung thront wie ein ruhender Pol auf knapp 3.000 Meter Höhe. Am 25. Juli soll mit einem Requiem der Bedrohung des Gletschers gedacht werden.
Ökumenische Andacht auf Zugspitze
Requiem für "sterbenden" Gletscher
Ein ökumenisches "Requiem für den Zugspitzgletscher" planen die Kirchen in Garmisch-Partenkirchen am 25. Juli. Sterbende zu begleiten, sei eine Kernaufgabe von Kirche, sagte Pfarrerin Uli Wilhelm dem Evangelischen Pressedienst. "Und der Gletscher auf der Zugspitze ist zweifellos ein solcher."

Um auf die konkreten Folgen der Erderwärmung aufmerksam zu machen, werde man den Gletscher nach einer Andacht aussegnen. Neben den Teams der Ortskirchen seien auch Wissenschaftler der Umweltforschungsstation "Schneefernerhaus" beteiligt. Die Zugspitze ist mit 2.962 Metern über Null der höchste Berg Deutschlands.

Der südliche Schneeferner auf dem Zugspitzplatt sei durch die Rekordsommer der letzten Jahre so stark geschrumpft, dass er seinen Status als "Gletscher" bereits verloren habe. "Ein Gletscher wächst von oben neu nach, er transportiert das Eis nach unten und taut dort ab", erläuterte Wilhelm. All das sei beim südlichen Gletscher nicht mehr gegeben.

Der nördliche Schneeferner werde ebenfalls bald kein Gletscher mehr sein. "Wissenschaftler betonen, dass die Menschheit längst das Knowhow hat, um den Klimawandel zu begrenzen - wir beten dafür, dass sie sich jetzt entschließt, das endlich zu machen", sagte Wilhelm.

Info: Das Requiem für den Zugspitzgletscher beginnt am Dienstag, 25. Juli, um 12 Uhr mit einer Andacht in der Kapelle Mariä Heimsuchung auf dem Zugspitzplatt (Nähe Sonnalpin). Im Anschluss geht die Gemeinde zu den Resten des Schneeferners. Wissenschaftler informieren über die Situation am Gletscher, bevor er ausgesegnet wird.