UN: Mehr als eine Million Menschen in Somalia vertrieben

UN: Mehr als eine Million Menschen in Somalia vertrieben

Frankfurt a.M., Genf (epd). In Somalia sind innerhalb von weniger als fünf Monaten mehr als eine Million Menschen vertrieben worden. Neben andauernden Konflikten seien dafür eine Dürre sowie Überschwemmungen verantwortlich, erklärten das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die Hilfsorganisation Norwegischer Flüchtlingsrat am Mittwoch in Genf.

Noch nie zuvor seien zu so einem frühen Zeitpunkt im Kalenderjahr so viele Menschen innerhalb Somalias vertrieben worden, hieß es. Allein von der Dürre seien 312.000 Menschen seit Beginn des Jahres bis zum 10. Mai in die Flucht geschlagen worden.

Der UNHCR-Vertreter in Somalia, Magatte Guisse, sprach von einer „großen Tragödie“. Konflikte und die Klimakrise träfen die am meisten verwundbaren Menschen in dem ostafrikanischen Land. Der humanitäre Bedarf in Somalia werde immer größer, sagte Guisse.

Somalia wird seit Jahren von Konflikten erschüttert. Die Terrorgruppe Al-Shabaab kontrolliert Teile des Landes und verübt immer wieder Anschläge auf Regierungsvertreter, Soldaten sowie die Zivilbevölkerung. Zudem leidet die Bevölkerung unter einer seit Ende 2020 andauernden Dürre in Teilen des Landes. Für Mittwoch war eine internationale Hilfskonferenz für Somalia, Kenia und Äthiopien in New York geplant.