Flüchtlinge rascher in Arbeitsmarkt integrieren  

Maria Loheide
© epd-bild/Heike Lyding
Geflüchtete Menschen, die schon da sind, müssten einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen, fordert Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik Diakonie Deutschland.
Diakonie fordert bessere Finanzierung
Flüchtlinge rascher in Arbeitsmarkt integrieren  
Die Diakonie Deutschland appelliert an Bund und Länder, die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt endlich gemeinsam voranzutreiben. Dazu müsse der Bund auch die Migrationsberatung auskömmlich finanzieren. Von den Ländern erwartet die Diakonie politische Unterstützung - mit eigenen und mit den Kommunen abgestimmten Strategien, so die Diakonie anlässlich der Integrationsministerkonferenz in Wiesbaden. 

Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik Diakonie Deutschland sagt: "Ohne Zuwanderung könnten wir unseren Fach- und Arbeitskräftebedarf nicht decken und unsere Sozialkassen würden jedes Jahr schrumpfen. Auch in Zukunft werden Flüchtlinge nach Deutschland kommen."

Die Menschen würden weiterhin vor Krieg, Verfolgung, Unterdrückung und wirtschaftlicher Not fliehen. Deutschland könne aus der Not der Aufnahme eine Tugend zur Steigerung des Arbeitskräftepotenzials machen, so Loheide. Die Menschen, die schon da sind, müssten einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen. Davon profitiere die Gesellschaft. "Diese Integration kostet Geld und die Asylverfahren dauern. Das muss zukünftig schneller gehen", sagt sie. Damit Geflüchtete, die schon länger hier in Deutschland lebten, diese verlorene Zeit für eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt schnell wieder aufholen können, brauche es gezielte Vorbereitungen zur Integration in den Arbeitsmarkt und eine starke und nachhaltige soziale Arbeit. Nötig sei auch eine verlässlichere und nachhaltige Finanzierung. Eine gesicherte Migrationsberatung unterstütze nachhaltig die Integration in den Arbeitsmarkt.

Außerdem fordert die Diakonie Deutschland eine Härtefallregelung, die es in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Menschen mit ungeklärter Identität und Staatsangehörigkeit ermöglicht, mit Erreichen der Volljährigkeit eingebürgert zu werden.

Maria Loheide: "Wer mit ungeklärter Identität in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, darf nicht ein Leben lang zum Opfer einer Sicherheitslogik werden. Wir sind ein Land der Menschenrechte."