Zusammenstöße bei Protesten in Kenia

Zusammenstöße bei Protesten in Kenia
Oppositionsführer kündigt wöchentliche Demonstrationen an
In Kenia haben Tausende Menschen gegen die Regierung protestiert. Dazu aufgerufen hatte Oppositionsführer Odinga. Medienberichten zufolge starb ein Mensch, mehrere Oppositionspolitiker wurden festgenommen.

Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Bei Protesten gegen die Regierung in Kenia ist es laut Medienberichten zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. Polizisten setzten laut lokalen Medien am Montag Wasserwerfer und Tränengas ein, um Demonstrationen aufzulösen. Tausende Menschen waren einem Aufruf von Oppositionsführer Raila Odinga gefolgt. Er kündigte an, die Opposition werde jeden Montag protestieren, bis die Regierung etwas gegen die hohen Lebenshaltungskosten unternehme, berichtete die Zeitung „The Standard“ in ihrer Online-Ausgabe.

Odinga wirft Präsident William Ruto vor, ihm den Sieg bei der Wahl im vergangenen Jahr gestohlen zu haben. Das höchste Gericht des ostafrikanischen Landes hatte seine Klage gegen das Wahlergebnis jedoch abgewiesen.

Laut dem britischen Sender BBC wurde ein Mensch von der Polizei erschossen. Mehrere Oppositionspolitiker und zahlreiche Protestierende wurden festgenommen, darunter zwei Senatoren und zwei Abgeordnete, wie die Zeitung „Daily Nation“ berichtete. Die Protestierenden forderten ihre Freilassung. Der Konvoi Odingas fuhr durch mehrere Stadtviertel von Nairobi, wurde jedoch von der Polizei daran gehindert, in das Geschäftsviertel im Zentrum der Stadt zu gelangen. Viele Geschäfte waren geschlossen.

Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Protestierenden wurden unter anderem aus dem Stadtzentrum von Nairobi und den Armenvierteln Kibera, einer Hochburg Odingas, gemeldet. In der westkenianischen Stadt Kisumu wurden die Sicherheitskräfte nach einem Bericht der Zeitung „The Star“ von Steinewerfern angegriffen und zogen ab, nachdem sie stundenlang und teils erfolgreich versucht hatten, Demonstranten vom Stadtzentrum fernzuhalten.