Heil: "Wir müssen dafür sorgen, dass gerechter gezahlt wird"

Heil: "Wir müssen dafür sorgen, dass gerechter gezahlt wird"

Berlin (epd). Angesichts der immer noch hohen Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Aufholbedarf angemahnt. „Wir müssen dafür sorgen, dass gerechter gezahlt wird“, sagte Heil am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Zudem müsse sichergestellt werden, dass es eine „buntere Berufswahl“ bei jungen Frauen und Männern gebe, sagte der Arbeitsminister mit Blick auf die Gehaltsdifferenzen in unterschiedlichen Wirtschaftsbranchen.

Zugleich sprach Heil von Fortschritten, etwa durch die Einführung und Erhöhung des Mindestlohns. Das helfe vor allem Frauen, sagte der SPD-Politiker. Nun gehe es unter anderem darum, mehr Tarifbindung zu schaffen. „Da wo ein Tarifvertrag ist, sind in der Regel die Löhne besser“, betonte Heil. Bisher gebe es in „klassisch männlichen Berufen“ - etwa in der Industrie - mehr Tarifbindung als in anderen Bereichen.

Mit Blick auf die Berufswahl brauche es für junge Frauen auch mehr Rollenvorbilder, sagte Heil. „Wenn es immer nur heißt, es gibt Piloten und junge Mädchen nicht erleben, dass es auch Pilotinnen gibt“, gebe es weniger Orientierung. „Dann ist die Berufswahl eher immer sehr klassisch.“ Das habe nicht nur Folgen für die Löhne, sondern auch für die Rente. Junge Frauen und Männer müssten alle Berufe kennenlernen, sagte der Arbeitsminister.

Frauen verdienen in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 18 Prozent weniger als Männer. Der internationale Aktionstag Equal Pay Day macht jährlich im März auf die schlechtere Bezahlung von Frauen aufmerksam. In diesem Jahr wird er in Deutschland am 7. März begangen.