Studie: Frauen in 45 von 46 Branchen finanziell benachteiligt

Studie: Frauen in 45 von 46 Branchen finanziell benachteiligt

Düsseldorf (epd). Frauen sind am Arbeitsmarkt einer Studie zufolge insbesondere im Hinblick auf Arbeitszeit und Einkommen benachteiligt. Aus einer am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung geht hervor, dass Geschlechterungleichheit über fast alle Wirtschaftszweige hinweg besteht.

Frauen liegen der anlässlich des Equal Pay Days am 7. März erstellten Studie zufolge in 45 von 46 ausgewerteten Branchen bei der Bezahlung hinten. Das daraus resultierende „Gender Pay Gap“ betrage in der Gesamtwirtschaft 18 Prozent. Am größten sei sie in der Branche der Rechts- und Steuerberatung, in der Männer im Durchschnitt 32 Prozent mehr verdienen als Frauen. Lediglich in den Postdiensten verdienen Frauen und Männer vergleichbar viel, allerdings auf niedrigem Lohnniveau.

Trotz der steigenden Frauen-Erwerbsquote der vergangenen Jahre sind nach Angaben des WSI viele Branchen nach wie vor von Männern dominiert. In der Industrie liege der Frauenanteil in der Hälfte der für die Studie untersuchten Branchen unter 30 Prozent. In der Textilbranche ist der Frauenanteil mit 56 Prozent am höchsten.

Frauen sind der Auswertung zufolge in den meisten Branchen häufiger geringfügig beschäftigt als Männer und erreichten seltener Führungspositionen. Dies sei im Bereich „Erziehung und Unterricht“ besonders ausgeprägt, wo 50 Prozent der Männer, aber nur 28 Prozent der Frauen eine Leitungsposition innehätten.