Medienexperten raten Kirche zu Präsenz in sozialen Netzwerken

Medienexperten raten Kirche zu Präsenz in sozialen Netzwerken
Die Kirchengemeinden sollten auch im Netz kommunizieren, um die Gemeindemitglieder von morgen, die Konfirmanden, zu erreichen.

Für den Medienberater Peter Berger steht ein kirchliches Engagement in sozialen Netzwerken im Internet außer Frage. "Wenn nicht Kirche, wer sonst?" fragte Berger am Donnerstag zum Abschluss des zweiten Evangelischen Medienkongresses in Mainz. Die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter böten ein "riesiges Potenzial", um Menschen zu erreichen.

ZDF-Online-Redakteur Alexander Gajic und der Social-Media-Experte Jannis Kucharz stimmten Berger zu. "Die Kirche ist doch schon ein Netzwerk", gab Kucharz mit Verweis auf das Gemeindeleben zu bedenken. Ein Teil der Kommunikation verlagere sich derzeit in die sozialen Netzwerke. Aus seiner Sicht kann die Kirche insbesondere junge Leute nach deren Konfirmation an sich binden, die in den Netzwerken im Internet aktiv sind und sich in den Ortsgemeinden eher selten engagieren.

"Kirche muss dort sein, wo die Menschen sind"

Jörg Bollmann, Direktor des Gemeinschaftswerks des Evangelischen Publizistik, sagte, Kirche müsse dort sein, wo die Menschen sind. So hätten zum Beispiel die Fastenaktion "7 Wochen Ohne" und ein Gemeindewettbewerb des evangelischen Monatsmagazins "chrismon" online große Resonanz gefunden.

Der zweite Evangelische Medienkongress behandelte das Thema "Deutschland 2020 - Nach welchen Werten wollen wir senden?" Veranstalter des zweitägigen Kongresses, der vom ZDF unterstützt wurde, war die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD).