DIW: Mehr Geld für Grundrente besser als Midijobs

DIW: Mehr Geld für Grundrente besser als Midijobs

Berlin (epd). Mehr Geld für die Grundrente würde laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stärker gegen Altersarmut wirken als die sogenannten Midijobs. „Die Ausweitung der Midijobs soll vor Altersarmut schützen, die Reform ist aber nicht zielgenau“, sagte Hermann Buslei, Mitautor der Studie, am Mittwoch in Berlin.

Menschen mit einem Midijob zahlen weniger in die Rentenversicherung ein, haben aber keine geminderten Rentenansprüche. Anfang dieses Jahres stieg die Einkommensgrenze für Midijobs von 1.600 auf 2.000 Euro. Zwar profitierten davon potenziell von Altersarmut betroffene Menschen, allerdings würden auch Beschäftigte entlastet, deren Altersarmutsrisiko eher niedrig sei, kritisierten die Studienautoren. Ein niedriger individueller Monatsverdienst lasse andere mögliche Erwerbsquellen außer Acht und sei nur ein sehr ungenauer Indikator für ein niedriges Haushaltseinkommen und ein noch schlechterer Indikator für ein niedriges Alterseinkommen.

Die Reform der Midijobs koste eine Milliarde Euro, sei allerdings nicht gegenfinanziert, daher seien in Zukunft Kostensteigerungen zu erwarten, warnen die Studienautoren. Altersarmut sei besser zu bekämpfen durch einen direkten Ansatz bei den Rentenanwartschaften von Betroffenen.

„Man könnte die Förderung anhand der Grundrente ausbauen“, sagte Buslei: „Die hat den Vorteil, dass sie nur Haushalte mit niedrigem Einkommen erreicht und dass die Betroffenen keine Anträge für die Unterstützung benötigen.“