Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein hat nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus zu Gemeinsinn aufgerufen. Es gehe um der Stadt Bestes, erklärte Stäblein in der Nacht zum Montag unter Verweis auf biblische Worte des Propheten Jeremia: „Das verlangt Größe von jeder einzelnen Person.“
Es habe eine zutiefst menschliche, ja auch spirituelle Note, „immer wieder zu sehen, dass es nicht um den Eigensinn geht, sondern um den Gemeinsinn, den guten Geist dieser Stadt voranzutreiben“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Er sei „jetzt erstmal froh, dass die rechten Ränder nicht gestärkt worden sind in dieser Wahl“. „Die große, breite demokratische Mitte, die wirklich an der Lösung der Probleme interessiert ist, wurde gestärkt“, konstatierte der Theologe.
Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus am Sonntag war die CDU mit 28,2 Prozent stärkste Kraft geworden. Laut vorläufigem Ergebnis erhielt die SPD 18,4 Prozent der Zweitstimmen und erreichte damit Platz zwei, nur 105 Stimmen vor den Grünen, die ebenfalls auf 18,4 Prozent kamen.
Die Linke gewann 12,2 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen, die AfD 9,1 Prozent und die FDP 4,6 Prozent. Die Abstimmung war eine Wiederholung der Wahl vom September 2021, bei der es zu schweren Pannen im Ablauf gekommen war.
