Diakonie: Ampel-Koalition muss mehr tun gegen Wohnungslosigkeit

Diakonie: Ampel-Koalition muss mehr tun gegen Wohnungslosigkeit

Berlin (epd). Die Diakonie Deutschland fordert von der Bundesregierung mehr Einsatz für Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt chancenlos sind. Sozialvorständin Maria Loheide sagte am Freitag in Berlin, Ansätze wie „Housing First“ für Obdachlose könnten nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn es dafür auch den nötigen Wohnraum gebe. Wolle die Ampel-Koalition ihr Ziel erreichen, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden, müsse sie mehr tun für eine „an sozialen und ökologischen Kriterien ausgerichtete Wohnungspolitik“.

Die Versorgung mit einer Unterkunft müsse von den bewährten Hilfen für wohnungslose Menschen flankiert werden, erklärte Loheide weiter. „Housing First“ allein sei kein Allheilmittel, weil es sich bei Wohnungslosigkeit um ein vielschichtiges soziales Problem handele.

Der Bundestag wollte am frühen Nachmittag einen Antrag der Linksfraktion beraten, der darauf zielt, „Housing First“ bundesweit in der Wohnungslosenhilfe zu etablieren und zu finanzieren. Bisher gibt es Modellprojekte, vor allem in Großstädten. „Housing First“ heißt, dass obdachlose Menschen zuallererst mit eigenem Wohnraum versorgt werden, bevor die Hilfen einsetzen, die ihre Lebenssituation stabilisieren sollen.

In Deutschland leben mehr als 250.000 Menschen, die als obdachlos gelten, entweder weil sie keinen eigenen Wohnraum haben oder ganz auf der Straße leben.