Frankfurt am Main, Goma (epd). Bei gewaltsamen Protesten gegen die UN-Friedensmission Monusco im Ostkongo sind drei Menschen ums Leben gekommen. Wie die UN-Mission am Dienstagabend mitteilte, griffen Demonstranten einen Konvoi der Blauhelmsoldaten kurz vor der Provinzhauptstadt Goma an und steckten vier der Fahrzeuge in Brand. Bei den Auseinandersetzungen seien drei Demonstranten getötet worden. In einer Untersuchung mit den kongolesischen Behörden sollen nun die Umstände der Todesfälle genauer ermittelt werden.
In den vergangenen Tagen war es in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, zu Straßenblockaden und Protesten gegen die Präsenz ausländischer Truppen im Osten der Demokratischen Republik (DR) Kongo gekommen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten nehmen den Einsatz der Soldaten als ineffektiv wahr und prangern die Verschlechterung der Sicherheitslage in der Region an.
Der Ostkongo wird seit Jahrzehnten von Gewalt geprägt. Mit dem Vormarsch der Rebellengruppe M23 im vergangenen Jahr hat sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert. Um die Region zu befrieden, hat die Ostafrikanische Gemeinschaft eine gemeinsame Truppe unter kenianischer Führung ins Leben gerufen. Die Soldaten sollen die UN-Mission Monusco, die seit mehr als 20 Jahren in der Region ist, und die kongolesische Armee unterstützen. Bisher gelingt es jedoch nicht, die Rebellen zurückzudrängen.
Wegen des Konflikts haben sich auch die Beziehungen zwischen Ruanda und der DR Kongo verschlechtert. Ruanda wird unter anderem von den UN vorgeworfen, die M23-Rebellen zu unterstützen. Der ruandische Präsident Paul Kagame bestreitet die Vorwürfe. Am Dienstag wies die kongolesische Medienaufsichtsbehörde den Fernsehsender Canal+ an, alle ruandischen Kanäle aus seinem Angebot zu entfernen.
Die M23 ist die derzeit größte und am besten organisierte der schätzungsweise mehr als 120 bewaffneten Gruppierungen, die im Ostkongo um die Macht und den Zugang zu Bodenschätzen kämpfen. Zuletzt hatten die Rebellen die Stadt Kitshanga eingenommen. Menschenrechtler werfen der Gruppe schwere Verbrechen vor.