Lasker-Wallfisch: Reden statt einander umbringen

Lasker-Wallfisch: Reden statt einander umbringen

Berlin (epd). Die Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch hat zu gewaltfreier Konfliktlösung aufgerufen. „Menschen sollen miteinander reden, statt einander umzubringen“, sagte die 97-Jährige der „Berliner Zeitung“ (Mittwoch): „Es ist sehr einfach: Redet miteinander, trinkt eine Tasse Kaffee zusammen, und ihr werdet merken, ihr habt mehr gemeinsam, als euch trennt.“

Außerdem sollten die Menschen aufhören, voreinander Angst zu haben: „Das würde helfen.“ Es sei Unsinn, jemanden als Feind zu betrachten, nur weil er schwarz oder Jude sei, sagte die in England lebende Lasker-Wallfisch.

Lasker-Wallfisch wurde 1925 in Breslau geboren. Als Cellistin gehörte sie zum sogenannten Mädchenorchester des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. Die Kapelle musste unter anderem beim Ein- und Ausmarsch der Arbeitstrupps spielen, bei der Ankunft Gefangener oder zur Unterhaltung des Wachpersonals. Gemeinsam mit ihrer Schwester überlebte Lasker-Wallfisch Inhaftierungen in den Vernichtungslagern Auschwitz und Bergen-Belsen.