Medizinische Flüge der Bundeswehr in Mali vorübergehend untersagt

Medizinische Flüge der Bundeswehr in Mali vorübergehend untersagt
Der Einsatz der Bundeswehr in Mali wird weiter durch Schikanen der örtlichen Militärregierung erschwert. Am Mittwoch wurden vorübergehend Fluggenehmigungen nicht erteilt.

Berlin (epd). Die Bundeswehr hat beim Einsatz in Mali nach Angaben des Verteidigungsministeriums zunehmend operative Probleme. Laut einer Sprecherin des Ministeriums wurden am Mittwoch Flüge mit dem medizinischen Evakuierungsflieger „MedEvac“ innerhalb Malis untersagt. Hinzu komme, dass auch die Rotationsflüge für das Personal ausgesetzt worden seien. Inzwischen liegen sowohl für die Evakuierungs- als auch für die Rotationsflüge wieder Überfluggenehmigungen vor, wie es am Abend aus Regierungskreisen hieß.

Nicht erteilte Fluggenehmigungen machten es kompliziert für das Einsatzkontingent vor Ort, sagte die Sprecherin des Verteidigungsministeriums. Bereits im vergangenen Sommer hatte die malische Militärregierung den Blauhelmeinsatz mit Verboten erschwert. Nachdem jeglicher Personalwechsel bei den im Land stationierten Blauhelmen untersagt wurde, hatte die Bundeswehr die operativen Tätigkeiten für einige Wochen ausgesetzt.

Bei seinen Überlegungen, die Bundeswehr früher als bislang geplant aus Mali abzuziehen, sei es Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) darum gegangen, diese operativen Probleme mit in die Diskussion einzubringen, erläuterte die Sprecherin. Pistorius hatte kürzlich infrage gestellt, ob es sinnvoll ist, das Mandat für den Mali-Einsatz noch um ein weiteres Jahr bis Mai 2024 zu verlängern.

Eine Sprecherin von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die für den längeren Verbleib der deutschen Streitkräfte in Mali plädiert hatte, sagte, die Bundesregierung sei „engstens“ zu dem Thema im Gespräch. Die Lage sei angespannt und es werde darüber beraten, wie mit der aktuellen Lage umgegangen werden soll.