Paus würdigt Engagement des Caritasverbandes gegen Armut

Paus würdigt Engagement des Caritasverbandes gegen Armut

Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat den Einsatz des Deutschen Caritasverbandes gegen Armut gewürdigt. Der Verband sei der Politik darin häufig einen Schritt voraus, sagte die Ministerin am Donnerstag in Berlin bei einem Festakt zum Abschluss des Jubiläumsjahres zum 125-jährigen Bestehen des katholischen Wohlfahrtsverbandes in Berlin. Mit Blick auf die Kinderarmut in Deutschland kündigte Paus die Einführung der Kindergrundsicherung als „zentrale sozialpolitische Reform dieser Wahlperiode“ an.

Die Grundsicherung, in der künftig die Leistungen für Kinder zusammengefasst werden sollen, solle von 2025 an ausgezahlt werden, sagte Paus. Noch immer wachse jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut auf. „Ich will, dass diese Kinder besser ins Leben starten können und die Leistungen erhalten, die ihnen zustehen“, erklärte die Grünen-Politikerin. Für die Realisierung der Reform setze sie auch auf die Caritas als „kritische Verbündete“.

Am Morgen hatte die Bertelsmann-Stiftung aktuelle Zahlen zur Kinderarmut veröffentlicht, wonach knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 1,55 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren in Deutschland armutsgefährdet sind. Als arm gelten Kinder und Jugendliche, deren Eltern monatlich weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben oder Leistungen der Grundsicherung erhalten.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, betonte, die Arbeit der Caritas zeichne sich durch inklusives Handeln aus. Es gehe immer um Beides: Sich auf Menschen in Not einzulassen und die Strukturen zu verändern, die beispielsweise Ungleichheit und Armut zementieren. Für die Arbeit der Caritas zähle das „und“, sagte Bätzing.

Nach Angaben der Caritas arbeiten bei dem katholischen Wohlfahrtsverband rund 700.000 Beschäftigte sowie Hunderttausende Ehrenamtliche in mehr als 25.000 Einrichtungen und ambulanten Diensten. Dazu zählen Krankenhäuser, Kindertagesstätten, Pflege- und Behinderteneinrichtungen sowie Beratungsangebote. Der Verband wurde im November 1897 in Köln von einer Gruppe katholischer Sozialreformerinnen und -reformer gegründet und feierte im vergangenen Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Erster Caritas-Präsident war der Theologe Lorenz Werthmann.