Lauterbach kündigt Hotline und mehr Forschung zu Long Covid an

Lauterbach kündigt Hotline und mehr Forschung zu Long Covid an

Düsseldorf (epd). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine umfangreiche Initiative für Menschen mit Long Covid angekündigt. Unter anderem werde sein Haus eine Hotline für Betroffene einrichten, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Die Menschen haben viele Fragen und häufig unspezifische Erkrankungen, darum ist es wichtig, dass wir ihnen eine Informationsplattform anbieten, die das bisherige Wissen bündelt, über den aktuellen Forschungsstand informiert und unter anderem zu Diagnostik und neuen Therapieansätzen Auskunft gibt.“

Darüber hinaus sollten künftig 100 Millionen Euro Fördermittel in die sogenannte Versorgungsforschung fließen, die optimale Versorgungskonzepte für Menschen mit Long Covid ermitteln soll. „Eine bedeutsame Frage ist beispielsweise, welche Form der Reha wirkt. Die falsche Reha kann eine zusätzliche Schwächung zur Folge haben“, erläuterte Lauterbach.

Nach aktuellen Schätzungen gehe er davon aus, dass rund fünf bis zehn Prozent der Corona-Erkrankten auch mit Long-Covid-Symptomen zu kämpfen hätten. „Das bedeutet für den Einzelnen häufig einen harten Schicksalsschlag und kann sogar für den Arbeitsmarkt relevant werden, wenn die Anzahl der Erkrankten weiter steigt“, erklärte der Minister.

Weiter warnte Lauterbach vor schwerwiegenden Folgen für das Immunsystem bei mehreren Corona-Infektionen. „Es ist bedenklich, was wir bei Menschen beobachten, die mehrere Corona-Infektionen gehabt haben“, sagte er. „Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer nicht mehr zu heilenden Immunschwäche zu tun haben.“ Dies könne ein Risikofaktor für die Entstehung von chronischen Erkrankungen sein, angefangen bei Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zur Demenz.